Inhalte:
Der demografische Wandel ist in der deutschen Gesellschaft sowie am Arbeitsmarkt allgegenwärtig und zeigt sich bereits jetzt in Form von Fachkräfteengpässen sowie alternden Belegschaften. In vielen Unternehmen sind diese Auswirkungen bereits jetzt spürbar. Vor einem solchen Hintergrund müssen Betriebe schnell lernen, mit einer durchschnittlich älteren und sich reduzierenden Belegschaft zu arbeiten.
Gerade beim altersbedingten Ausscheiden von MitarbeiterInnen drohen Wissensverluste. Folglich gilt es dafür Sorge zu tragen, dass keine kostenintensiven Wissenslücken entstehen, sondern dass das Erfahrungswissen der MitarbeiterInnen im Betrieb bewahrt wird. Die Relevanz eines demografieorientierten Wissensmanagements wird offenkundig.
Inhalte des Seminars sind die Betrachtung der Notwendigkeit eines demografieorientierten Wissensmanagements als Kombination aus dem ganzheitlichen Wissens- sowie Ausstiegsmanagement. Die Erschließung des Themas erfolgt entlang der Bausteine Technik, Organisation, Mensch sowie Unternehmenskultur. Beginnend mit einer Betrachtung der demografischen Entwicklung, über die Definition von Wissen sowie dessen theoretische Analyse innerhalb organisationaler Zusammenhänge hin zur Installation und Aufrechterhaltung eines demografieorientierten Wissensmanagementmodells unter Berücksichtigung organisationaler Barrieren und Erfolgsfaktoren, allen voran des Faktors „Mensch“.
Lernziele:
Studierende haben nach dem Besuch dieses Seminares einen wesentlichen theoretischen Überblick über die aktuellen Trendthemen demografischer Wandel und sektoraler Strukturwandel hin zur Wissensgesellschaft. Sie lernen die damit verbundenen Herausforderungen für Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft wissenschaftlich einzuordnen und ihnen entsprechend zu begegnen.
Seminargliederung:
I Demografischer Wandel - Analyse und Prognose einer gesellschaftlichen Herausforderung Ergrauendes und schrumpfendes Erwerbspotenzial - Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt
Realität trifft Stereotyp - Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Organisation 1. Sind ältere ArbeitnehmerInnen als defizitäre Jüngere zu begreifen? 2. Konflikte innerhalb und Bedeutung von generationenübergreifender Zusammenarbeit
II Entwicklung, Theorie und Bedeutung von Wissensmanagement 1. Die Entstehung der Wissensgesellschaft 2. Wissen als strategische Ressource - Definition des Wissensbegriffs, Wissensarten und Wissensträger
Organisationales Lernen und die lernende Organisation als Vorläufer des Wissensmanagements 1. Theorien des Organisationalen Lernens am Beispiel von March/Olsen, Argyris/Schön und Duncan/Weiss 2. Organisationales Lernen als Vorläufer von Wissensmanagement?
III Motivationale Aspekte und Anreizsysteme des Wissensmanagements 1. Abgrenzung Motiv/Motivation/Anreiz sowie Differenzierung von Motivationsform 2. Theorien zur Arbeitsmotivation nach Maslow und Herzberg 3. Unternehmenskultur als Rahmung eines ganzheitlichen Wissensmanagements
IV Begriffliche Grundlagen und zentrale Ansätze des Wissensmanagements 1. Historie, Definitionen und Ziele des Wissensmanagements 2. Ganzheitliche Modelle des Wissensmanagements 3. Barrieren und Erfolgsfaktoren des Wissensmanagements - Das Akzeptanzbarometer
V Die Bedeutung von Ausstiegsmanagement vor dem Hintergrund des demografischen Wandels 1. Strategische Personalplanung; Innerbetrieblicher Wissenstransfer 2. Flexible Arbeitszeitgestaltung; Projektbezogene Rückbindung
Praxisbeispiele des Wissens-und Ausstiegsmanagements – Handlungsempfehlungen, Instrumente und Probleme 1. Praxisbeispiel für Wissensmanagement 2. Praxisbeispiel für Ausstiegsmanagement
VI Exkurs: Innovationsmanagement als komplementärer Baustein zum Wissensmanagement Abschlussdiskussion und Erfahrungsbericht – Wissens- und Ausstiegsmanagement bei einem Projektpartner |