In der einschlägigen Forschungsliteratur werden sie als die grandes figures der Négritude bezeichnet: Léopold Sédar Senghor (1906-2001), Aimé Césaire (1913-2008) und Léon-Gontran Damas (1912-1978). Im Zuge des wachsenden Widerstands gegen die französische Kolonialherrschaft stellten sie ihre literarischen Fähigkeiten in den Dienst politischer Ziele und wirkten über Ländergrenzen und Kontinente hinweg auf die Unabhängigkeit der afrikanischen und karibischen Kolonien hin. Insbesondere die Lyrik spielte in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle: Senghor und seine Mitstreiter machten sich für einen eigenen afrikanischen Stil in der Dichtung stark, die dem „spezifischen Temperament“ der dortigen Bevölkerung entsprechen sollte. Handelte es sich jedoch bei solchen Forderungen gar um „antirassistischen Rassismus“, wie bereits Jean-Paul Sartre bemängelte?
Dieses Proseminar ergänzt thematisch die im Sommersemester 2018 angebotene Vorlesung zur Négritude. Schwerpunkt wird das lyrische Schaffen Sénghors und Césaires sein.
Die zu behandelnden Gedichte und Textauszüge werden Ihnen zu Beginn des Sommersemesters als Reader in Papierform, käuflich zu erwerben im Copyshop am Reckhammer-Weg, zur Verfügung gestellt.
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