Kommentar: |
Jürgen Habermas gilt weithin als einer der wichtigsten Philosophen der Gegenwart. Sein Werk kreist um gesellschaftstheoretische, sprachphilosophische und normative Fragestellungen. Dabei bemüht er sich zentrale Motive der sogenannten Kritischen Theorie der Frankfurter Schule zu reaktualisieren. Seine Überlegungen führt er unter anderem in einem diskursethischen Ansatz zusammen. Zentrale Argumentationsschritte dieses Ansatzes stellt er 1983 in dem Text „Diskursethik – Notizen zu einem Begründungsprogramm“ vor. Er möchte aufzuzeigen, wie mithilfe eines solchen Ansatzes die Idee einer universalistischen Ethik gegen skeptische Einwände verteidigt werden kann. Rationale Diskurse, so Habermas, unterliegen Voraussetzungen, die als allgemeingültige Normen im Sinne einer universalistischen Ethik rekonstruiert werden können. Damit lässt sich dieser Ansatz den sogenannten kognitivistischen Ethiken zuordnen. Diese eint die Annahme, dass sich praktische Fragen auf der Basis von Gründen entscheiden lassen. Im Unterschied zu non-kognitivistischen Ansätzen, die diese Annahme zurückweisen, teilen kognitivistische Ethiken daher eine anspruchsvollere Idee von Rationalität.
Im diesem Seminar wollen wir uns in aller Ausführlichkeit die Grundzüge von Habermas’ Diskursethik anhand des Texts „Diskursethik – Notizen zu einem Begründungsprogramm“ gemeinsam erarbeiten. Hierbei werden wir an geeigneten Stellen weitere Texte und Autoren hinzuziehen, die uns unter anderem dabei helfen werden, das hierbei vorausgesetzte Verständnis von Rationalität zu erhellen. |
Literatur: |
Habermas, Jürgen (1983), Moralbewusstsein und kommunikatives Handeln, Frankfurt/M.
Habermas, Jürgen (1991), Erläuterungen zur Diskursethik, Frankfurt/M. |
Bemerkung: |
B.A. LA GyGe: M6: SE Politische Philosophie/Sozialphilosophie; M11: SE Praktische Philosophie B.A. LA HRGe: M6: SE Politische Philosophie/Sozialphilosophie B.A. (ab WS 2012/13): M6: SE Politische Philosophie/Sozialphilosophie; M11: SE Praktische Philosophie M.A. (ab WS 2012/13): M Id, IId, IIId: SE Kultur- und Sozialphilosophie |