Es gibt zahlreiche theoretische Angebote, was wir eigentlich unter der Demokratie verstehen sollten. Für John Dryzek ist nach dem „deliberative turn” zu Beginn der 1990er Jahre die deliberative Demokratie nicht nur der aktivste Diskussionstrang der Demokratietheorie, sondern der politischen Theorie überhaupt (Dryzek 2000; 2007).
Für viele Theoretikerinnen liegt der Reiz dieses vergleichsweise jungen Ansatzes darin, dass der demokratische Meinungs- und Willensbildungsprozess nicht auf das liberale Verständnis einer Aggregation von Privatinteressen, also bloße „deals”, reduziert wird (Habermas 1996). Vielmehr soll über deliberative Verfahren neben der Legitimität kollektiver Entscheidungen auch deren Rationalität verbürgt werden.
Ziel des Seminars ist es, verschiedene Positionen und zentrale Diskussionszusammenhänge der deliberativen Theorie zu erarbeiten. |