Kommentar: |
Will man soziale Interaktion auf der Ebene der zwischen den Interaktionsbeteiligten ablaufenden kommunikativen Mikro-Prozesse untersuchen, bietet sich die Auswahl eines methodisches Instrumentariums an, das von der Situiertheit, Interaktivität und Emergenz von Handlungen ausgeht. Im Seminar werden wir uns einerseits in die Ansätze von Gesprächsforschung und Ethnomethodologischer Konversationsanalyse vertiefend einarbeiten und dabei insbesondere reflektieren, inwiefern zentrale Beschreibungsdimensionen und -konzepte (z.B. ‘Overlap’, ‘Gesprächspause’, ’Sequenzialität’), die anfänglich auf der Basis von Audiodaten entwickelt worden sind, angesichts einer aktuellen auf Videodaten basierenden multimodalen Zugriffsweise weiterhin haltbar sind bzw. überdacht werden sollten. Diesen Ansatz werden wir – am Beispiel ausgewählter Phänomene – mit quantifizierenden Ansätzen vergleichen, um so Leistungsfähigkeit wie Grenzen der verschiedenen Ansätze diskutieren zu können.
Die Arbeit im Seminar beinhaltet zum einen die wöchentliche Lektüre und Diskussion ausgewählter Forschungsliteratur. Dieses wird zum anderen flankiert durch die gemeinsame Analyse von kurzen Interaktionssequenzen, in der das Herauskristallisieren von 'Phänomen' und der Umgang mit Fallkollektionen geübt wird. Die SeminarteilnehmerInnen sind eingeladen, hierzu eigene Interaktionsdaten - wie sie im Rahmen dieses Moduls im vorangegangenen WinterSemester entstanden sind - mitzubringen.
Studien- und Prüfungsleistungen: Für die Anmeldung zur Abschlussprüfung des Moduls "Vertiefung Methodologie und Methoden" müssen die von den Dozenten in der 1. Sitzung bekannt gegebenen Studienleistungen erbracht werden. |
Literatur: |
Einführende Literatur:
Sidnell, J. (2010). Conversation Analysis: An Introduction. Wiley-Blackwell. Kendrick, K. H. (2017). Using conversation analysis in the lab. Research on Language and Social Interaction, 50, 1-11
Weitere Literatur wird in der 1. Sitzung bekannt gegeben. |