Kommentar: |
Die Resurgenz und aktuelle Ingressionen gesellschaftspolitischer Pathologien in die politische, soziale und kulturelle Sphäre der westlichen PostDemokratien erschüttern die Fundamente der Moderne selbst. Der vormals als statisch und verlässlich eingehegte Ort der (poltischen) Vernunft erweist sich in im Kontext von politischer Herrschaft als fragiler und dynamischer Prozess im Spannungsfeld von Disziplinarmacht, BioPolitik und Autonomie des Menschen; gleichzeitig destabilisieren reziproke Konflikte zwischen Individuum und Gesellschaft die soziale Kohäsion westlicher Gesellschaften. Es gilt zu erörtern, in wieweit politische Phänomene der gesellschaftlichen Rationalität und Modulationen bio-politischer Herrschaft die als stabil imaginierten Strukturen und Prozesse von menschlicher Autonomie, Natur, Herrschaft und Gesellschaft entmachten, nur um sodann erneut das selbstdisziplinierte "stählerne Gehäuse der Hörigkeit" zu konstruieren. Als Quellentexte dienen themenspezifische Exzerpte aus den Schriften von Platon, J-J. Rousseau, Thomas Hobbes, Immanuel Kant, Theodor W. Adorno/Max Horkheimer, insbesondere Texte von Michel Foucault, Giorgio Agamben, Michael Hardt/Antonio Negri und Paolo Virno. |
Literatur: |
Adorno, T.W. & Horkheimer, Max, 1969; Dialektik der Aufklärung: Frankfurt - Fischer
Agamben, Giorgio, 2002; Homo Sacer: Frankfurt: ed. suhrkamp
Brodocz, Andre & Schaal, Gary S. 2009; Politische Theorien der Gegenwart I +II: UTB Opladen
Eisenstadt, Shmuel N.,1998: Die Antinomien der Moderne: Frankfurt suhrkamp stw
Foucault, Michel, 2005; Analytik der Macht, Frankfurt: ed suhrkamp
Horkheimer, Max, 1967; Zur Kritik der instrumentellen Vernunft: Frankfurt/M - Fischer
Kant, Immanuel, 1985; Schriften zur Geschichtsphilosophie: Stuttgart reclam
Hardt, Michael/Negri, Antonio, 2002; Empire. Die neue Weltordnung: Frankfurt NYC – Campus
Virno, Paolo, 2005; Grammatik der Multitude: Berlin Id-Verlag |