Kommentar: |
Psychische Störungen „boomen“. Burn-Out, Depressionen und Angststörungen gehören mittlerweile zu den häufigsten Erkrankungen westlicher Industrienationen. Im medialen Diskurs spricht man dabei häufig vor allem über die gesellschaftlichen Verhältnisse, die die Ursache bestimmter psychischer Störungen sein. Als prominentes Beispiel, wären hier wohl die hohe Arbeitsbelastung durch veränderte Arbeitswelten und der Anstieg der Burn-Out-Symptomatik zu nennen.
Dabei wird oft vergessen, dass auch Krankheitsbilder psychischer Störungen, sowie die psychiatrisch; psychotherapeutische Praxis selbst, im Kontext gesellschaftlicher Verhältnisse agiert, und damit auch sozialen Wandel unterliegt. Nicht zuletzt, weil bei der Diagnose psychischer Störungen auch immer soziales Verhalten bewertet wird, sind psychische Störungen auch Gegenstand zahlreicher soziologischer Auseinandersetzungen.
Im Seminar werden wir uns die Frage stellen, wie psychische Störungen als soziales Problem gefasst werden können und was die Soziologie zur Betrachtung psychischer Störungen beitragen kann. Zudem werden wir Anhand von ausgewählten Beispielen, die sozialen Entstehungsbedingungen von psychischen Störungen nachzeichnen: Zum Beispiel in welchen politischen Kontexten psychische Störungen als Etikett entstehen können.
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