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Das Seminar widmet sich der Stellung der Gottesmutter Maria in der mittelalterlichen Mariendichtung: Neben die breite Tradition der volkssprachlichen Übertragungen lateinischer Hymnen und Sequenzen treten selbstständige Marienlieder bekannter Autoren, wie des Mönchs von Salzburg und Oswalds von Wolkenstein. Neben der Lyrik im engeren Sinne sollen auch narrative Mariendichtungen behandelt werden, wie beispielsweise das ‚Passional‘, eine Sammlung von Heiligenlegenden, sowie die ‚Goldene Schmiede‘ des Konrad von Würzburg. Dabei sollen die diversen Marienbilder (z. B.: jungfräuliche Mutter; stillende Mutter; mitleidende Maria unter dem Kreuz) und die verschiedenen Funktionen Marias in Literatur und Frömmigkeit des Mittelalters erörtert werden (z. B.: Fürbitterin; Verkehrung des Sündenfalls; Vorbild im Glauben); zentral ist außerdem die Frage nach dem sogenannten Sitz im Leben bzw. nach einer liturgischen Verortung der Werke.