Kommentar: |
Das Seminar vermittelt Überblickskenntnisse zur deutschsprachigen Literatur um 1900. Gerade diese bereits zeitgenössisch als epochale 'Jahrhundertwende' reflektierte Umbruchszeit ist am Beginn der Klassischen Moderne literaturgeschichtlich durch einen ausgeprägten Stilpluralismus kekennzeichnet, in dem teils disparate und programmatisch vertretene Literaturauffassungen gleichzeitig nebeneinander bzw. gegenüber stehen. Ziel der Veranstaltung ist es , diese Situation exemplarisch anhand von stellvertretenden Texten nachzuvollziehen. Lektüregegenstand sind entsprechend u.a. das naturalistische Drama Gerhart Hauptmanns (z.B. Schluck und Jau, 1900), die realistischen Novellen Thomas Manns (z.B. Tonio Kröger, 1903), die impressionistischen Einakter Hugo von Hofmannsthals (z.B. Der Tor und der Tod, 1894), die Prosagedichte Peter Altenbergs (Wie ich es sehe, 1896), die Lyrik des Jugendstils (z.B. Rilkes Der Schwan), die frühen Dekadenzromane Heinrich Manns (z.B. Die Jagd nach Liebe, 1903), die psychologischen Erzählexperimente Arthur Schnitzlers (z.B. Leutnant Gustl, 1900) oder die Pubertätssatire Frühlings Erwachen von Frank Wedekind (1891). Flankierend bezieht das Seminar im Sinn der historischen Orientierung des Veranstaltungstyps die einschlägigen kulturgeschichtlichen Kontexte der Kunst-, Film-, Musik- und Philosophiegeschichte ein.
Bitte lesen Sie bis zum Semesterbeginn Wedekinds Frühlings Erwachen. |