Kommentar: |
Folgender Zusammenhang zwischen erklären, verstehen, und Ursache-Wirkungsbeziehungen scheint nahezuliegen: Wenn wir eine gute Erklärung liefern, so versetzen wir andere in einen Zustand des Verstehens. Und paradigmatisch bilden Erklärungen Abhängigkeitsbeziehungen in der Wirklichkeit ab – wenn wir erklären, warum die Tasse zerbrochen ist, indem wir darauf verweisen, dass die Katze sie umgestoßen hat, so erklären wir ein Ereignis unter Rekurs auf seine Ursache.
Diese Idee liegt einer Reihe philosophischer Theorien von Erklärungen zugrunde. Im Seminar sollen diese Theorien sowie ihre prominentesten Alternativen vorgestellt werden. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf so genannter negativer Verursachung liegen: gelegentlich erklären wir eine Tatsache unter Rekurs darauf, dass ein bestimmtes Ereignis nicht eingetreten ist (etwa: Die Blumen sind eingegangen, weil sie niemand gewässert hat). Hat die Abwesenheit des Ereignisses (des Wässerns) dann ursächlich zum Auftreten der Tatsache (dass die Blumen verendet sind) beigetragen? Und wenn nicht – was heißt das für eine Theorie von Erklärungen? |
Bemerkung: |
B.A. LA GyGe: M5: SE Erkenntnistheorie/Wissenschaftstheorie; M10: SE Theoretische Philosophie B.A. LA HRGe: M5: SE Erkenntnistheorie/Wissenschaftstheorie B.A. (ab WS 2012/13): M5: SE Erkenntnistheorie/Wissenschaftstheorie; M10: SE Theoretische Philosophie M.A. (ab WS 2012/13): M Ib, IIb, IIIb: Erkenntnis, Wissenschaft und Sprache |