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Membership Categorization Analysis (MCA) bezeichnet einen Strang konversationsanalytischer Forschung, welche den interaktionalen Gebrauch von sozialen Mitgliedschaftskategorien und deren Verknüpfung mit Wissensressourcen untersucht. Im Zentrum des Interesses steht die categorial ordering work, mit der soziale Ordnung praktisch hergestellt wird. Dabei handelt es sich um keine ausgearbeitete Methodologie, sondern eine analytic mentality und eine überschaubare Anzahl konventionalisierter Konzepte, mittels derer alltäglich und institutionell gerahmte Interaktionen analysiert werden können. Das Seminar führt in die Grundlagen der MCA ein, indem nicht nur Einblicke in die Pionierarbeiten von Harvey Sacks, sondern auch dessen intellektuelle Quellen (Schütz, Garfinkel, Goffman) gegeben werden. Sodann widmet sich das Seminar dem basalen Begriffsapparat der MCA: Was sind categorization devices, standardized relational pairs und category bound predicates? Dabei wird das Augenmerk ebenfalls auf die verschiedenen kommunikativen Gattungen (Gruppentherapiesitzungen, Skypegespräche, mediale Berichterstattung, Alltagsgespräche etc.) gelegt, die durch einen solchen Zugang erhellt werden können. In einem Ausblick wird die Frage aufgeworfen, ob und wie die MCA ihren Gegenstand – soziale Kategorisierungen – erweitern kann, indem etwa auch räumliche und zeitliche Kategorisierungen in den Blick genommen werden. |
