Kommentar: |
Organisationen sind heutzutage allgegenwärtig – sei es als Bildungseinrichtungen wie etwa Schulen oder Universitäten, als Wirtschaftsunternehmen oder auch als Infrastrukturen des alltäglichen Lebens wie medizinische Versorgungseinrichtungen, die Wasser- und Energiebereitstellung oder auch bei der Ausübung religiöser Praktiken, überall begegnen uns Organisationen. Organisationen sind dabei maßgeblich über Kommunikationsprozesse strukturiert. Sie folgen impliziten und expliziten Regeln, sie eröffnen Möglichkeiten des kommunikativen Austauschs, etablieren aber auch Sprechverbote. Als zweckgerichtete und strukturierte Versammlung verschiedenster Interaktionen sind Organisationen eine besondere Kommunikationsumgebung. Zugleich bieten Organisationen als eine Aggregatsebene zwischen Mikro und Makro auf einer Mesoebene, eine spezifische Dimension sozialer Vergemeinschaftungs- und Kommunikationsprozesse. Im Seminar wollen wir uns grundlegenden Ansätzen zum Zusammenhang von kommunikativen Prozessen in und zwischen Organisationen zuwenden. Dazu werden sowohl klassische Texte aus der Organisationsforschung gelesen wie etwa von Max Weber, Frederick Winslow Taylor, Niklas Luhmann als auch neuere Ansätze berücksichtigt wie bspw. interpretative Ansätze, CCO oder praxeologische Studien. Das Seminar ist als einführende, gleichwohl theorie- und textlastige Auseinandersetzung mit „Organisation“ als einem zentralen Grundbegriff der Kommunikationswissenschaft konzipiert. Es erfordert eine intensive (Lese-)Vorbereitung und die Bereitschaft, sich aktiv an der Seminardiskussion zu beteiligen. |
Literatur: |
Zur Einführung: Kühl, Stefan (2011): Organisationen. Eine sehr kurze Einführung. Wiesbaden: VS
Kieser, Alfred/Ebers, Mark (Hg.) (2014): Organisationstheorien. Stuttgart u.a.: Kohlhammer. |