Kommentar: |
Die Leitfrage des Seminars lautet: Wie kann eine Organisationen etwas wissen? Eine naheliegende Antwort darauf ist, indem sie auf ihre Mitglieder vertraut. Nur was tun, wenn diese das Unternehmen verlassen? Wie lassen sich innerhalb von Organisationen Wissensprozesse auf Dauer stellen, die vom einzelnen Individuum abstrahieren? Hierzu haben sich in Organisationen beispielsweise überindividuelle Regeln etabliert, die Wissen stabilisieren (sollen) – bürokratische Verfahren sind dafür ein gutes Beispiel. Darüber hinaus gibt es aber auch andere Ebenen, auf denen Wissen in Organisationen verortet ist und tagtäglich zum Einsatz kommt – etwa in Texten, Bildern, Produkten, Technologien, ebenso bei Ritualen, Standards, Verboten aber auch durch Gruppenformate, Hierarchien und Kommunikationsdynamiken. Es wird dabei deutlich, dass hier verschiedene Ebenen des Wissens in Organisationen gefragt sind – mindestens lassen sich ein Anwendungswissen (knowing how) und ein Faktenwissen (knowing-that) unterscheiden. Es werden daher im Seminar einführend Theorien über Wissen (in Organisationen) gelesen, um in einem zweiten Schritt anhand einzelner Fallstudien entsprechenden Wissensprozessen in Organisationen nachzuspüren. Die Texte sowie die Diskussionen im Seminar sollen auf eine eigene Forschungsarbeit vorbereiten, die als Haus- oder Projektarbeit den Abschluss des Seminars bildet. |