Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 
  1. SoSe 2024
  2. Hilfe
  3. Sitemap
Switch to english language
Startseite    Anmelden     
Logout in [min] [minutetext]

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
  • Funktionen:
E3 - BiWi - Vertiefung sozialpolitische Handlungsfelder: Familienpolitik - Cr. 4-4    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Seminar     WiSe 2018/19     2 SWS     keine Übernahme     ECTS-Punkte: 4 - 4    
   Weitere Links: Studium liberale im IOS (Modul E3) 
   Geschäftsbereich: Studium liberale (E3)    
   Teilnehmer/-in  erwartet : 10   Maximal : 10  
 
   Zugeordnete Lehrperson:   Gräfe
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Dienstag   10:00 (c.t.)  -  12:00    wöch.
Beginn : 09.10.2018   
  
  E - S06 S01 B38
 
 
 
   Kommentar:

Familien scheinen in modernen, wohlfahrtsstaatlich verfassten Gesellschaften permanent in der Krise zu sein. Zumindest sind sich alle einig: Die Familie gibt es nicht mehr. Alleinerziehende, Unverheiratete, kinderlose Paare, homosexuelle Partnerschaften werden nicht mehr nur als alternative Lebensformen anerkannt, sondern sind Ausweis zunehmender Selbstbestimmung und Emanzipation. Und die Familie – bzw. in der Regel die weiblichen Familienglieder – kann und soll auch nicht mehr allein das leisten, was ihr einst zugeschrieben wurde: Erziehen, Pflegen, etc. – Einerseits. Andererseits stehen Familie und daran geknüpfte Werte wie Gemeinschaft, Dauer und Verbindlichkeit in Zeiten gesellschaftlicher Unsicherheiten wieder hoch im Kurs. Das Vorweisen einer ‚intakten Familie‘ wird zum wichtigen Statusmerkmal, mit dem sich die Einen von den Anderen abgrenzen und auf das die Anderen zumindest hoffen, irgendwann zu erreichen – wenn nicht in dieser, dann in der nächsten Generation.

 

Das von solchen Krisen und Kontinuitäten begleitete Familienleben ist eine durch und durch sozialpolitisch vermittelte und hervorgebrachte Realität. Der deutsche Sozialstaat hat lange Zeit auf einem bestimmten Familienmodell (der „bürgerlichen“ Familie) und den informellen Leistungen der v. a. weiblichen Familienmitglieder (Erziehen, Pflegen, Haushalten) aufgebaut und dieses Modell erst zur gesellschaftlichen Normalität gemacht. Offensichtlich ist, dass sich Sozialpolitik und Soziale Arbeit mittlerweile gewandelt haben. Dennoch bleiben in allen Bereichen informelle Leistungen der Familien unverzichtbar für die eigene Existenzsicherung, was häufig zur Konsequenz hat, dass sich familiale Abhängigkeiten und traditionale Geschlechterverhältnisse hartnäckig halten. Mehr noch: Eltern, (Ehe-)Partnern und Verwandten werden durch Sozialpolitik neue Pflichten übertragen: sei es in der Grundsicherung im Falle von Armut, in der Altenpflege oder auch in der Sozialen Arbeit, die z. B. in Gestalt der Sozialpädagogischen Familienhilfe immer auch die Verantwortung der Eltern gegenüber ihren Kindern bestärkt.

 

An dieser bleibenden und genauer betrachtet sehr widersprüchlichen Bedeutung von Familien im Wohlfahrtsstaat setzt das Seminar an. Das Seminar vermittelt in Teil I einen Überblick über Grundlagen und institutionelle Grundstrukturen der Familienpolitik in Deutschland und fragt nach ihren Rückwirkungen auf soziale- wie Geschlechter-Ungleichheiten. Familienpolitik ist ein Querschnittsbereich der Sozialpolitik, der in verschiedenen Leistungssystemen vorkommt (als Förderung wie Kindergeld und Elterngeld, aber auch in den Sozialversicherungen und der Fürsorge). Soziale Arbeit spielt dabei seit jeher und besonders heute eine entscheidende Rolle. Das wird in Teil II des Seminars beispielhaft (u. a. an der Grundsicherung und der sozialpädagogischen Familienhilfe) vertieft.

 

 
   Literatur:

 Zum Einstieg empfohlen: Koppetsch, Cornelia (2013): Wiederkehr des bürgerlichen Familienmodells? Die Zukunft der Geschlechter in der Klassengesellschaft von morgen. In: Krüger, Dorothea; Herma, Holger; Schierbaum, Anja: Familie(n) heute. Entwcklungen, Kontoversen, Prognosen. Weinheim und Basel: Beltz Juventa; S. 360-377.

 
   Bemerkung: Bitte melden Sie sich hier ausschl. für das fachfremde Modul E3 Studium liberale an. (Als Fachstudent wählen Sie zur Anmeldung das fachintern übliche Verfahren; bei LSF: die gleichnamige Veranstaltung ohne das Präfix 'E3'.) Anmeldefrist ab dem 12.09.2018. Weitere Informationen zum Modul E3/Studium liberale, alle Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge, eine Liste freier Plätze etc. finden Sie oben unter „Weitere Links“.
 
   Voraussetzungen: In E3 nicht geeignet für: BiWi, GesWi; MOAS m Soz oder PW.
 
   Leistungsnachweis: 2 schriftliche Ausarbeitungen