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Flucht und Migration sind seit dem Jahr 2015 zu einem Kernaspekt politischer Auseinandersetzung in Europa geworden, weil man den Blick vor denjenigen, die Zuflucht in Europa suchen, nicht mehr abwenden konnte; zu groß war die Zahl derer, die im Mittelmeer ertrunken oder auf der Balkanroute gestrandet waren. Entsprechend ist auch das literarische Echo auf die globalen wie auch die innereuropäischen Entwicklungen und Diskussionen um das Thema Flucht. Die österreichische Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek lässt ihren Chor von Schutzbefohlenen – so der Titel ihres Theatertextes – über die Frage nachdenken, ob und wie sich die Regierungsverantwortlichen in Europa für die Fluchterfahrungen der Menschen aus Krisengebieten interessieren: "Den Herrn in diesem Land und den Stellvertretern der Herren in diesem Land und den Stellvertretern der Stellvertreter der Herren in diesem Land würden wir, wir dürfen ja nicht, aber wir würden, würden wir, wies Fremdlingen ziemt, verständig unsere blutschuldlose Flucht erzählen, bereitwillig jedem erzählen [...]". Wir wollen uns im Seminar mit einigen literarischen Texten beschäftigen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen.
Das Seminar findet wöchentlich von der ersten Vorlesungswoche bis Ende Mai statt. An den zusätzlichen Blockterminen werden Schülerinnen und Schüler eines Oberstufen-Kurses, der sich in Projektarbeit ebenfalls mit literarischen Texten zum Thema Flucht beschäftigt hat, teilnehmen, um mit uns die Texte zu diskutieren.
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