Kommentar: |
Freiheit, Gleichheit oder auch Gerechtigkeit sind typische Begriffe, um welche philosophische und politische Theoriebildungen kreisen. Im Rahmen nationaler Verteilungsfragen und demokratischer Herausforderungen oder auch im Bereich der internationalen Beziehungen und Politik ist jedoch immer auch ein anderes Prinzip Gegenstand der Auseinandersetzungen: Das Prinzip der Solidarität. Die nationale Solidarität soll für einen Vertrauensvorschuss unter den Bürger*innen sorgen, sodass Fragen der Umverteilung, Versicherungen oder auch Herausforderungen in krisenähnlichen Zeiten gemeistert werden können. Die internationale Solidarität gilt als ein Prinzip, das Staaten bei der Lösung globaler Probleme anleiten soll. Die flexible Solidarität wird in der Europäischen Union seit 2017 als Rettungsanker für die europäische Asylpolitik verkauft. Wie eine theoretische Rahmung und Beschreibung einer solchen solidarische Praxis auf den unterschiedlichen Ebenen politischen Handelns jedoch aussieht, ist in der Philosophie nicht wirklich klar. Unter Berücksichtigung (1) philosophischer Literatur und (2) politischer Dokumente und Abkommen soll im Laufe des Semesters ein präzises Verständnis des Begriffs der Solidarität entwickelt werden. Wir beginnen mit einer ideengeschichtlichen Rekonstruktion, um den Begriff in seiner historischen Genese nachvollziehen zu können. Daran schließt sich dann die Lektüre aktueller philosophischer Texte und die Analyse politsicher/rechtlicher Dokumente, um den normativen Gehalt des Begriffs einordnen und von anderen Begriffen (z.B. vom Begriff der Gerechtigkeit) abgrenzen zu können. |
Bemerkung: |
B.A. LA GyGe: M6: SE Politische Philosophie/Sozialphilosophie; M11: SE Praktische Philosophie B.A. LA HRSGe: M6: SE Politische Philosophie/Sozialphilosophie B.A. (ab WS 2012/13): M6: SE Politische Philosophie/Sozialphilosophie; M11: SE Praktische Philosophie M.A. (ab WS 2012/13): M Id, IId, IIId: SE Kultur- und Sozialphilosophie |