Kommentar: |
In der ständischen Gesellschaft nahmen Adelige mit großer Selbstverständlichkeit die meisten Führungspositionen ein. Die hervorragende Stellung des Adels äußerte sich in seiner rechtlichen Privilegierung, seinem politischen Vorrang, seiner kulturellen Hegemonie und seiner ökonomischen Dominanz. Nahezu überall in der lateinischen Christenheit herrschte eine Ordnung fundamentaler Ungleichheit, die sich freilich in den verschiedenen Ländern höchst unterschiedlich konkretisierte. Die Vorlesung stellt die Grundlinien dieser gesellschaftlichen Ordnung vor, fragt nach den gemeineuropäischen Grundlagen aristokratischer Lebensformen und Mentalitäten, zeigt darüber hinaus an regionalen Beispielen die Bandbreite der zeitgenössischen Realisierungsformen, geht der Frage nach den inneren Widersprüchen adliger Existenz nach, um dann den historischen Wandel zu fokussieren, dem die ständische Gesellschaft und mit ihr die Welt des Adels letztlich unterlag. |
Literatur: |
Literatur zur Vorbereitung:
Jonathan Dewald: The European nobility, 1400-1800, Cambridge 1996.
Ronald G. Asch (Hg.): Der europäische Adel im Ancien Régime. Von der Krise der ständischen Monarchie bis zur Revolution (1600-1789), Köln u.a. 2001.
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