Kommentar: |
Geschichtsschreibung berücksichtigt zweifellos unterschiedliche Arten von Quellen. Je weiter historische Ereignisse zurückliegen, desto eher sind allerdings Quellen zu finden, die sich entweder beinahe ausschließlich mit Eliten beschäftigen oder von eben jenen Eliten angefertigt wurden. Quellen zur afrikanischen Geschichte bilden dabei keine Ausnahme, vor allem im Zusammenhang mit schriftlichem Quellenmaterial aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Häufig, wenn auch keineswegs ausschließlich, entstammte dies der Feder sogenannter Entdecker, europäischer Missionare oder diverser Repräsentanten kolonialer Verwaltungen und ist im Kontext der Etablierung einer kolonialen Ordnung zu interpretieren.
Am Beispiel des heutigen Tansanias werden in der Übung unterschiedliche Quellengattungen näher betrachtet. Wie und ob sich darin afrikanische Eliten widerfinden und auf welche Art und Weise sich deren Rezeption veränderte, sind wesentliche Fragen, die in der Veranstaltung näher beleuchtet werden. Dabei gilt es auch, alternative Lese- und Interpretationsmöglichkeiten mitzudenken. |
Literatur: |
Falola, Toyin: “Mission and Colonial Documents”, in: Philips, John E. (Hg. v.): Writing African History. Rochester 2005, S. 266-286. |