Kommentar: |
Demokratie lebt von der aktiven Mitwirkung ihrer Bürgerinnen und Bürger. Die im modernen Verfassungsstaat übliche Herrschaftsform ist jedoch die der repräsentativen Demokratie, in welcher das Volk nicht direkt die Herrschaft ausübt, sondern dies mittels repräsentativer Organe bzw. gewählter Repräsentanten geschieht. Als Alternative bzw. Ergänzung gilt die direkte Demokratie, in der die Herrschaft unmittelbar vom Volk ausgeübt wird. Existieren hier unvereinbare Gegensätze oder lassen sich die typischen Merkmale beider Demokratieformen miteinander verbinden?
Für die repräsentative Demokratie ist der Prozess der politischen Willensbildung über Parteien und Wahlen typisch. Über Wahlen erlangen Volksvertreter das (freie) Mandat, um in Sachfragen die Wähler bindende Entscheidungen zu treffen. In einem konzeptionellen Gegensatz und in einem der Verfassungswirklichkeit eher anzutreffenden Spannungsverhältnis stehen dazu wiederum Elemente direkter Demokratie. Dazu gehören z.B. Referenden und Plebiszite auf den verschiedenen politischen Systemebenen. Welche Stärken und Schwächen bzw. Problemstellungen innerhalb des politischen Systems mit direkter und repräsentativer Demokratie im Prozess politischer Willensbildung in Zusammenhang gebracht werden können, gilt es im Seminar herauszuarbeiten. Durch entsprechende Texte, Referate sowie auch einige Übungen wird die Veranstaltungsthematik erschlossen. |
Literatur: |
Basisliteratur:
Fraenkel, Ernst, Deutschland und die westlichen Demokratien, Frankfurt am Main 1991 (erweiterte Ausgabe)
Heußner, Hermann K. / Jung, Otmar (Hrsg.), Mehr direkte Demokratie wagen, München 2009, 2. Aufl.
Schubert, Klaus / Keil, Johannes, Demokratie in Deutschland, Münster 2018 |