Inhalt:
Wegen der Indexikalität, die auf der durch den mechanischen und chemischen Herstellungsprozess erzeugten Ähnlichkeit zwischen dem Bild und seinem Referenten beruht, wird der Fotografie ein „Realitätseffekt“ unterstellt. Demzufolge herrscht so etwas wie eine grundsätzliche Übereinstimmung darüber, dass das fotografische Dokument die Welt getreu wiedergeben und transkulturell vermitteln könne. Der Sichtbar- und Unsichtbarmachungsprozess des Mediums Fotografie ist jedoch regional wie historisch gebunden.
Das Seminar befragt Prozesse des Filterns und Rahmens in fotografischen Praktiken und deren Einfluss auf Sichtbarkeit bzw. Unsichtbarkeit von Fotografien. Darüber hinaus wird es thematisiert, wo und wie die Grenzen der Produktion und Präsentation der fotografischen Bilder historisch und kulturell darstellen. Fotos werden nicht nur im Kunstkontext, sondern auch im kommerziellen Bereich, bei Berichterstattungen und im Alltagsleben präsentiert und dabei gibt es aus der ethischen, sozialen sowie bildpolitischen Perspektive Grenzen zwischen dem, was gezeigt werden darf und was nicht. Im Seminar sollen insbesondere die folgenden Fragen diskutiert werden: Wie werden Ge- und Verbote der Visualisierung historisch sowie kulturell dargelegt? Welche Rolle spielt dabei der indexikalische Charakter der Fotografie?
Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft, aktiv teilzunehmen, also Texte vorzubereiten, zu debattieren und ein Referat zu übernehmen.
Ziel des Seminars ist es, die Studierenden grundlegend in Geschichte und Theorie der Fotografie und wissenschaftliche Arbeit einzuführen.
ANMELDUNG: LSF ab 1.3.2019 und Anwesenheit am ersten Termin |