Kommentar: |
Bis heute zählt Kants Moralphilosophie zu den einflussreichsten Ansätzen der Ethik. Doch die Referenz auf Kant beschränkte sich bisher überwiegend auf die zentralen Konzeptionen der „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ (1785): Den kategorischen Imperativ, die Autonomie des Willens und die Würde des Menschen. Doch eine derartige Verkürzung verkennt, dass Kant selbst zum Schluss der Grundlegung eine „Kritik der praktischen Vernunft“ (1788) in Aussicht stellt und mit der „Metaphysik der Sitten“ (1797) und der darin enthaltenen „Tugendlehre“ eine „endgültige Ausgestaltung seiner Moralphilosophie“ (Wood 1999) darlegt. Erst in jüngster Zeit wird Kants Ansatz zur Moral verstärkt in Gänze betrachtet, was zu interessanten Einsichten für dessen Beurteilung führte. Die häufig angeführten Vorwürfe, Kants Moral sei zu formal oder rigoros, lassen sich nicht mehr wie zuvor aufrechterhalten, wenn wir die Tugendlehre als Schlussstein seiner Moralphilosophie betrachten. In diesem Seminar wollen wir uns einer ausführlichen Lektüre der Tugendlehre widmen, um so den häufig verengten Blick auf Kants Moralphilosophie zu erweitern. Hierfür wird empfohlen, die Metaphysik der Sitten in der Weischedel-Werkausgabe (Suhrkamp-Verlag) anzuschaffen, diese wird Grundlage unserer Lektüre sein. |
Bemerkung: |
B.A. LA GyGe: M6: SE Politische Philosophie/Sozialphilosophie; M11: SE Praktische Philosophie B.A. LA HRSGe: M6: SE Politische Philosophie/Sozialphilosophie B.A. (ab WS 2012/13): M6: SE Politische Philosophie/Sozialphilosophie; M11: SE Praktische Philosophie M.A. (ab WS 2012/13): M Id, IId, IIId: Ästhetik, Kultur- und Sozialphilosophie |