Kommentar: |
Dass das Kino ein Ort ist, an dem ein Publikum kollektiv dem Voyeurismus anheimfällt, ist ein Allgemeinplatz, der jenseits des Klischees allerdings auch einen filmanalytischen Zugang ermöglicht, der zu einer Reflexion von Kinoerzählungen einladen kann. Denn wie hängen das schaulustige Sehen und die Erzählung eines Films tatsächlich zusammen? Inwieweit enthält ein Film eine narrative Struktur auch wenn er keinen Plot im engeren Sinne hat? Und wie sind FilmemacherInnen in verschiedenen Epochen der Filmgeschichte damit umgegangen, dass ein Publikum den Bildern ausgeliefert ist? Solchen und verwandten Fragen soll in diesem Seminar nachgegangen werden, um diskutieren und analysieren zu können, wie die fürs Kino grundlegende Kategorie der Schaulust mit der medienspezifischen Analyse von filmischen Narrationen zusammenwirkt. |