Kommentar: |
Die Inanspruchnahme des Begriffs „Menschenwürde“ erfolgt im Rahmen medizinethischer Konflikte häufig in der Auseinandersetzung mit den vulnerablen Phasen menschlichen Lebens: dem werdenden Leben bis hin zur Geburt, der Hilfsbedürftigkeit im Alter bis hin zur Sterbebegleitung und zum Tod. Der Rekurs auf dieses „höchste Moral- und Rechtsprinzip“ (O. Höffe) beschränkt sich allerdings nicht auf diese Problemfelder: Auch im Kontext von Gerechtigkeitsfragen wird dieser Begriff in den Fokus gerückt. Die Unterschiedlichkeit der Sphären, in denen im Rekurs auf den Würdebegriff positive und negative Anprüche formuliert und gerechtfertigt werden, macht deutlich, neben der systematischen Funktion ist auch die inhaltliche Bestimmung menschlicher Würde keineswegs eindeutig. Ob, und wenn ja, welche Deutung des Begriff zur Lösung der gegenwärtigen gesellschaftlichen bzw. medizinethischen Konflikte beizutragen vermag, ist kontrovers.
Der Aufbaukurs wird zum Einstieg in die Fragestellung aktuelle Theorien zur Menschenwürde bzw. alternative Konzepte erarbeiten, um im zweiten Teil an konkreten Problemfeldern – wie etwa der Suizidprävention – die Leistungsfähigkeit der Konzepte zu diskutieren. |
Bemerkung: |
B.A. LA GyGe: M6: SE Angewandte Ethik; M11: SE Praktische Philosophie B.A. LA HRSGe: M6: SE Angewandte Ethik B.A. (ab WS 2012/13): M6: SE Angewandte Ethik; M11: SE Praktische Philosophie
Zusätzlich geöffnet für die Masterstudiengänge "Medizinmanagement für Wirtschaftswissenschaftler" und "Medizinmanagement für Mediziner und Gesundheitswissenschaftler". Den Medizin-Management-Studierenden wird empfohlen, das Seminar erst zu besuchen, wenn die Vorlesung „Einführung in die Ethik“ gehört wurde. |