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Gegen die autoritäre Politik des Sultan Abdulhamid II. formierte sich seit den 1870er Jahren eine politische Opposition (pauschal als Jungtürken bekannt), die 1876 die Verkündung der ersten osmanischen Verfassung erzwang und nach der sogenannten Jungtürkenrevolution 1908 den Sultan stürzte. Die von den Oppositionskräften gegründete Geheimorganisation „Komitee für Einheit und Fortschritt (KEF, später Partei) erlangte durch einen Militärputsch im Jahre 1913 diktatorische Macht. Die Jungtürken orientierten sich an den aus Westeuropa übernommenen Konzepten wie Säkularisierung, Verfassung, Vaterland, Nationalstaat und Parlament. Unter ihrer Regierung fanden im Ersten Weltkrieg die massenhafte Deportation und Ermordung hunderttausender Armenier und weiterer christlicher Bevölkerungsgruppen statt (wie z.B. Assyrer und Aramäer). Das Seminar wird sich mit dem fundamentalem Umgestaltungsprozess im Spätosmanischen Reich (ca. 1880er Jahre bis 1922) befassen.

Englischkenntnisse sind Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar.

Einführende Literatur:

• Şükrü Hanioğlu: A Brief History of the late Ottoman Empire, Princeton 2008.
• Uğur Üngör: The Making of Modern Turkey: Nation and State in Eastern Anatolia, 1913-1950, Oxford 2011.
• Hasan Kayalı: Arabs and Young Turks: Ottomanism, Arabism, and Islamism in the Ottoman Empire, 1908-1918, Berkeley/Los Angeles 1997.

Hauptseminar in NNG Vertiefungsmodul[1]

[1] Mein Hauptseminar wurde bislang für BA und MA freigegeben. BA-Studierende nehmen daran teil, wenn sie das Grundlagenmodul absolviert haben.