Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 
  1. WiSe 2023/24
  2. Hilfe
  3. Sitemap
Switch to english language
Startseite    Anmelden     
Logout in [min] [minutetext]

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020 , Aktuelles Semester: WiSe 2023/24
  • Funktionen:
Literarischer Afrikanismus (Grundzüge der Literaturgeschichte II)    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Seminar/Übung     SoSe 2020     2 SWS    
   Lehreinheit: Germanistik    
   Teilnehmer/-in  Maximal : 300  
 
   Zugeordnete Lehrperson:   Hermes
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Dienstag   14:00 (c.t.)  -  16:00    wöch.   
 
 
   Kommentar:

Liebe Studierende,

bitte melden Sie sich, sofern Sie an der Vorlesung teilnehmen möchten, unbedingt im Moodle-Raum "Literarischer Afrikanismus (Grundzüge der Literaturgeschichte II)" an. Das Passwort lautet "Toni". Weitere Informationen zum Ablauf der Vorlesung – die aufgrund der Corona-Krise (zunächst?) nur online wird stattfinden können – versende ich dann kurz vor dem 20. April via Moodle.

Alles Gute und herzliche Grüße

Stefan Hermes

 

Die Vorlesung geht vorrangig der Frage nach, auf welche Art und Weise sich (nicht nur) deutschsprachige AutorInnen mit dem afrikanischen Kontinent und seinen BewohnerInnen auseinandergesetzt haben, nimmt aber auch literarische Inszenierungen von afroamerikanischen und afroeuropäischen Lebenswelten in den Blick. Mithin werden uns sowohl Figuren von 'edlen Wilden' begegnen, die das Ideal einer paradiesischen Naturverbundenheit verkörpern, als auch Entwürfe animalischer Wesen, welche die angebliche Minderwertigkeit aller 'Schwarzen' exemplifizieren sollen. In diesem Zusammenhang werden wir rasch feststellen, wie wenig meist damit gewonnen ist, mehr denn problematische Stereotype in ideologiekritischer Manier als realitätswidrig zu entlarven. Daher wird es uns stets auch um die Ermittlung der Funktionen zu tun sein müssen, die derlei Stereotype in übergreifenden – rassistischen und kolonialistischen – Diskursen erfüllen. Als hilfreich werden sich hierbei Rekurse auf Theoreme der interkulturellen Literaturwissenschaft, der Postcolonial Studies und speziell der Whiteness Studies erweisen, wie sie die US-amerikanische Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison (mit)begründet hat.

Der literaturhistorische Zeitraum, den die Vorlesung abdeckt, reicht von der Epoche der Aufklärung bis in unsere Gegenwart. Vorgestellt und analysiert werden thematisch einschlägige Gedichte, Dramen und Erzähltexte von mehr oder minder stark kanonisierten AutorInnen wie Christoph Martin Wieland, Matthias Claudius, Johann Gottfried Herder, Friedrich Maximilian Klinger, Friedrich Schiller, Heinrich von Kleist, Christian Dietrich Grabbe, Theodor Storm, Arthur Schnitzler, Gerhart Hauptmann, Claire Goll, Hans Henny Jahnn, Michael Ende, Uwe Timm, Christian Kracht oder Jenny Erpenbeck. Jedoch werden auch heute kaum mehr gelesene, einst aber sehr erfolgreiche Romane von KolonialschriftstellerInnen wie Frieda von Bülow, Gustav Frenssen und Hans Grimm zu berücksichtigen sein. Besondere Bedeutung kommt schließlich den Arbeiten afrodeutscher AutorInnen – von May Ayim bis Jackie Thomae – zu, in denen 'weiße' afrikanistische Imaginationen auf formal avancierte Weise dekonstruiert werden. Insgesamt ermöglicht die Vorlesung so die substantielle Erweiterung und Vertiefung vorhandener literaturhistorischer wie auch literaturtheoretischer Kenntnisse.

 

 
   Literatur: Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
 
   Bemerkung:

Zu erbringende Studienleistungen werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.