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In der Politikwissenschaft ist der Begriff "Globalisierung" ein kontroverses Schlagwort, das je nach theoretischer Auslegung und Fallbeispiel positiv oder negativ besetzt ist. Die grenzüberschreitende Verflechtung politischer, sozialer, kultureller, wirtschaftlicher und technologischer Aspekte zwingt Staaten vermehrt, Teile ihrer Souveränität abzugeben und internationale Kooperationen einzugehen, um gemeinsame Lösungen für globale Probleme zu finden. In diesem Sinne bietet Global Governance eine Palette an neuen Möglichkeiten, die über nationale Kapazitäten hinausgehen. Gleichzeitig jedoch steigen das Risikopotenzial und die sozialen Ungleichheiten, die aus den zunehmenden Interdependenzen auf bi- und multilateraler Ebene entstehen. Die Abwesenheit einer supranationalen Instanz führt zu vielen Herausforderungen in der Praxis, insbesondere im Hinblick auf Fragen von Macht, Autorität und Legitimität im internationalen System. Im ersten Block des Seminars beschäftigen wir uns mit den theoretischen Grundlagen von Globalisierung und Global Governance. Im zweiten Teil des Seminars wird der inhaltliche Schwerpunkt auf den Menschenrechtsschutz gelegt. Wir setzen uns kritisch mit der zentralen Frage auseinander, wie sich menschenrechtliche Standards entwickeln und welche Spannungen in diesem Kontext zwischen lokalen, regionalen und internationaleren Ebenen der Politik existieren. Aktuelle Problemfelder aus dem Völkerrecht, die im Seminar aufgegriffen werden, sind u.a. Flucht und Migration, humanitäre Interventionen und menschliche Sicherheit. 

Referat