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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2020/21 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
  • Funktionen:
ENTFÄLLT: E3 - IOS - Das Streben nach Menschlichkeit - Überlegungen zu einem modernen Humanismus - Cr. 3-4    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) E-Learning     WiSe 2020/21     jedes Semester     ECTS-Punkte: 3-4    
   Weitere Links: Studium liberale im IOS (Modul E3) 
   Zentrale wissenschaftliche Einrichtungen: Institut für wissenschaftliche Schlüsselkompetenzen IwiS    
   Teilnehmer/-in  Maximal : 40  
 
   Zielgruppe/Studiengang   Bachelor, Bachelor
   Zugeordnete Lehrperson:   Redlich
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Freitag   12:15  -  13:45    EinzelT
Beginn : 06.11.2020    Ende : 06.11.2020
  
  Vorbesprechung
 
  keine Angabe   10:15  -  17:00    Block+SaSo
Beginn : 21.11.2020    Ende : 22.11.2020
  
  keine Angabe   10:15  -  17:00    Block+SaSo
Beginn : 05.12.2020    Ende : 06.12.2020
  
 
 
   Kommentar:

Inhalte: 

Die Frage nach dem, was „Humanismus“ sei, ist nicht ohne seine historischen Voraussetzungen zu beantworten. Es erfordert einen Konsens unter den Teilnehmer*innen des Seminars, welche Eigenschaften den Menschen als Gattungswesen charakterisieren, um weitere Autoren und wissenschaftliche Positionen kritisch zur Kenntnis zu nehmen. Solch wissenschaftlich zu begründenden Antworten sind traditionell in der Geschichte der Philosophie zu finden. Greifen wir nur die Philosophie Hegels heraus, so spricht er von einer „geistigen Natur“ des Menschen, die alles Leben umgreift. Der Mensch selbst hat sich in „Völker“ zergliedert, in denen noch seine tierische Vergangenheit (in den Kriegen zwischen den Völkern) erhalten ist. Der Mensch hat es noch nicht zu der Einsicht geschafft, dass er nicht nur Individuum, sondern auch Gattungswesen ist, der seine „Familienmitglieder“ nicht mit Hass bedenken sollte. Diese Einsicht ist eine wissenschaftliche und zugleich eine ethische: Ein Individuum ist als „Ich“ nicht ohne seine Zugehörigkeit zu einem „Wir“ zu denken, das letztlich das Verhältnis zu seiner Gattung ausdrückt (Hegel, Phänomenologie des Geistes).

Im Seminar wird „Humanismus“ mit den Erkenntnissen aus den folgenden wissenschaftlichen Disziplinen betrachtet:

(1)  Kenntnisse von naturwissenschaftlich, evolutionsgeschichtlich begründeten Konzeptionen des „Humanum“, d.h. des menschlichen Wesens: Tiere (z.B. Hunde) und Menschen haben Empfindungen, Gedächtnis, eine gewisse Intelligenz usw. Beide können wahrnehmen, jedoch existiert eine Differenz: Der Hund ist sich nicht seiner Wahrnehmung bewusst. Menschen können den Wahrnehmungsprozess selbst thematisieren, verändern, mithilfe von technischen Geräten gestalten usw. Menschliche Wahrnehmungsprozesse sind immer an Sprache gebunden, es werden Hypothesen aufgestellt und es können innere Handlungen ausgeführt werden (zu konsultierende Disziplinen wie Neurologie, Linguistik, Psychologie);

(2)  Kenntnisse metaphysisch-religiöser Konzeptionen: In der griechischen Antike (denken wir an Homer) waren Menschen Lebewesen ohne Selbstbewusstsein. Sie waren gedacht als Marionetten in den Händen der olympischen Götter, die sie zum Tanzen – Denken und Handeln – brachten (s.o.: Theologie, Narrative der Mythologien, vergleichende Religions-wissenschaften);

(3)  Kenntnisse politisch-emanzipativer Konzeptionen: Zu der Zeit der Renaissance-Kultur, in der Überzeugungen von der (sozialen) Gleichheit der Menschen wuchsen und zu revolutionären Bewegungen führten (Bauernkriege), entstand eine erste Form des sog. Renaissance-Humanismus, der bis heute seine Nachwirkungen zeigt (u.a. Vielfalt der theoretischen und praktischen Diskussionen, das Humanum zu bestimmen durch Gelehrte und Praktiker wie Reuchlin, Calvin, Erasmus, von Hutten u.v.m.;

(4)  Kenntnisse der ideologischen Strömungen im Umkreis der Französischen Revolution: die naturrechtliche Bestimmung des Menschen (Rousseau), die soziale (Babeuf etc.), die wissenschaftlich-materialistische (Diderot, Holbach u.a.).

Lernziele:

Studierende sind in der Lage, die philosophischen Grundlagen des Humanismus historisch zu reflektieren und Konzepte anderer Disziplinen, wie der Naturwissenschaft, Religion und Politik kritisch zu hinterfragen und historisch nachzuvollziehen.

Diese Kenntnisse sind umfangreich. Sie sollen nach Interessenlage der Studierenden für die Plena und die Hausarbeiten ihre Vertiefung und exemplarische Reduktion erfahren. Im Plenum werden zudem die historischen und logischen Probleme thematisiert, wie z.B. die w.o. erwähnten Hegelschen Reflexionsebenen des Bewusstseins, die auch heute noch grundlegend für eine moderne Auffassung des „Humanum“, des menschlichen Geistes sind.

Methodisches:

Verlangt werden die Lektüre der Materialien des Semesterapparats und das Verfassen von Ergebnis-protokollen i.d.R. anhand von Schlüsselwörtern, welche besprochene Sachverhalte „aufschließen“ und deren Tauglichkeit einsichtig, also begründet sein müsste (für den Semesterapparat per E-Mail an den Dozenten senden). Die Themen für die schriftliche Arbeit, ein Essay oder eine Hausarbeit, muss mit dem Dozenten abgesprochen werden und Bezug auf Inhalte und Ergebnisse der Veranstaltung nehmen.

 
   Literatur:

SemApp. Nr. 502 Online; https://semapp.uni-due.de/collection/view/7190

Zugangsdaten für Online-Material werden bei der Vorbesprechung bekannt gegeben.

 
   Bemerkung:

Vorbesprechung: Fr, 06.11.2020, 12:15-13:45 Uhr
Block (WE): Sa/So, 21./22.11. + 05./06.12.2020, 10:15-17:00 Uhr

Anmeldefrist ab dem 07.10.2020

Diese Veranstaltung wurde speziell für Studierende des Studium liberale konzipiert! Kontakt über: studium-liberale@uni-due.de

Eine Liste freier E3-Plätze, weitere Informationen zum Modul E3/Studium liberale, alle Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge etc. finden Sie auf der Homepage des IOS.

 
   Voraussetzungen:

In E3 nicht geeignet für: 2-Fach GeiWi

 
   Leistungsnachweis:

Aktive Mitarbeit einschließlich des Verfassens von Protokollen (s.o.) sowie wahlweise

  • ein ca. 6-seitiges Essay zu einem Text, zu einer Theorie oder einem Fall (3 Cr.) oder
  • eine wissenschaftliche, umfangreichere ca. 10-seitige Hausarbeit (4 Cr.).

Die schriftlichen Arbeiten zu individuellen, mit dem Dozenten abgestimmten Themen sollen auf die im Kurs erarbeiteten Schlüsselbegriffe rekurrieren.

Alle E3-Studierenden erhalten eine Benotung, die nach Maßgabe der jeweiligen Prüfungsordnung ggf. in die Endnote eingeht. Die Note setzt sich wie folgt zusammen:
Essay bzw. Hausarbeit 80%, mündliche Mitarbeit 20%

Für alle E3 Kurse gilt, dass man sich nicht beim Prüfungsamt anmelden kann/muss. Bei allen unseren Lehraufträgen ("E3 - IOS") sind Sie mit der Zulassung zum Kurs zur Prüfung angemeldet.