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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2020/21 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
  • Funktionen:
Soziologische Theorie und empirische Forschung    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Seminar     WiSe 2020/21     2 SWS     keine Übernahme    
   Fakultät: Fakultät für Gesellschaftswissenschaften    
 
   Zugeordnete Lehrperson:   Armbruster
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Montag   14:00  -  16:00    wöch.    Maximal 40 Teilnehmer/-in
Beginn : 02.11.2020    Ende : 08.02.2021
  
 
 
   Kommentar:

Soziale Praxis ist ständig innovativ: Akteure entwickeln neue Strategien für Herausforderungen, die die soziale Umwelt ihnen aufdrängt. In Interaktionen wird beständig Neues entwickelt, insofern dienen sie als „Spielmaterial für gesellschaftliche Evolution“ (Luhmann). Gleichwohl ist die Soziologie gut darin, Neues zu entdecken – auch wenn die Praxis schon seit Ewigkeiten existiert (zum Beispiel das Konzept der Interpassivität, siehe Seyfert 2019). All die neuen und alten, aber noch unbekannten Handlungsweisen und Strategien treten uns Soziologinnen und Soziologen erst einmal als Black Box gegenüber – sie sind insofern erklärungsbedürftig. In diesem Seminar wird es daher darum gehen, sozial Neues zu entdecken und zu erklären.

Die Frage allerdings, wie sozial Neues zu erklären ist, steht erst seit Kurzem im Fokus der Soziologie. Denn bisher schien das Problem, wie in der Wissenschaft Ideen und Einfälle entstehen, wissenschaftstheoretisch „einer logischen Analyse weder fähig noch bedürftig zu sein“ (Popper 2005: 7). Man gab sich damit zufrieden, dass die Erklärung von Neuem einfach passiert, und kultivierte gleichzeitig Vorstellungen von bewundernswerten, genialen Denkern – wie etwa Luhmann oder Bourdieu. Jedoch hat kürzlich Richard Swedberg den Ansatz des theorizing vorgelegt (Swedberg 2012; 2014; 2016), der genau an dieser Leerstelle ansetzt. Fokussiert auf den „Entdeckungszusammenhang“ soziologischer Theorie bietet das theorizing eine Methodologie, um für neue soziale Phänomene eine soziologische Erklärung zu finden. Theorizing setzt Kreativität frei, basiert zugleich aber auch auf Austausch und Kollaboration. Wir wollen in diesem Seminar das theorizing und die darin enthaltenden Schritte nutzen, um mit ihnen soziologisch neue soziale Handlungen zu erklären. Es soll die Fähigkeit eingeübt werden, wie man aufgrund von empirischen Daten (in einem weiten Verständnis) eine soziologische Erklärung eines neuen sozialen Phänomens entdeckt. Insofern handelt es sich bei dem Seminar um ein Experiment, in dem die unterschiedlichen Schritte, wie eine Theorie entdeckt werden kann, verfolgt werden.

 
   Bemerkung:

Das Seminar ist auf Gruppen ausgerichtet, die in der ersten Seminarwoche festgelegt werden, und findet maßgeblich asynchron über Moodle statt. Dazu gibt es aber auch Videokonferenzen, die unregelmäßig montags in der Zeit von 14 bis 16 Uhr stattfinden.