Kommentar: |
Der Einsatz von geeigneten Lernstrategien fördert den Lernerfolg in der Schule. Bei der Auswahl von Lernstrategien orientieren sich Schülerinnen und Schüler insbesondere an der Kongruenz zwischen ihrer eigenen Persönlichkeit, der Schülerpersönlichkeit und den Lernstrategien. Die Persönlichkeit eines Menschen beschreibt interindividuelle Verhaltensmuster, die zeit- und situationsübergreifend auftreten. Unter Schülerpersönlichkeit wird die Interaktion zwischen Persönlichkeitsentwicklung und Schulfaktoren aufgefasst. Beide Persönlichkeitsarten interagieren und beeinflussen gemeinsam den Einsatz von Lernstrategien und deren Ausprägung (z. B. Lernen mit Studienkolleginnen vs. Lernen allein zu Hause). Durch das erworbene Wissen über die Zusammenhänge zwischen Persönlichkeit, Schülerpersönlichkeit und Lernstrategien sind qualifizierte Pädagogen einerseits dazu in der Lage, ein breites Repertoire an Lernstrategien zu vermitteln, und können bei der Auswahl von Lernstrategien andererseits individuell auf Bedürfnisse und Präferenzen von Schülerinnen und Schülern eingehen.
In den ersten Sitzungen werden prominente Taxonomien von Lernstrategien (kognitive und metakognitive Strategien, internes und externes Ressourcenmanagement) sowie Klassifikationssysteme der Persönlichkeit (PEN-Modell, Big Five, HEXACO) und der Schülerpersönlichkeit (Zielorientierung, Selbstwirksamkeit, Glaube an eine gerechte Welt) vorgestellt. Im weiteren Verlauf erfolgt eine exemplarische Einführung in die Durchführung, Auswertung und Interpretation von psychologischen Testverfahren (z. B. HEXACO-PI-R, EPP-D, Lernstrategie-Nutzung LSN) sowie eine grundlegende Einarbeitung in Forschungsmethoden. Die Teilnehmenden dieser Forschungswerkstatt sind im Praxissemester dazu imstande, eigenständig formulierte Forschungshypothesen empirisch zu überprüfen und können hierfür psychologische Testinstrumente fachgerecht einsetzen. |