Kommentar: |
Mit der Rolle von Kunst und auch von Film in der Demokratie beschäftigen sich viele Positionen der politischen und ästhetischen Theorie, der Filmtheorie und der Philosophie. Was aber passiert, wenn die Demokratie als etwas, worauf hin Kunst sich entwirft, so großen Veränderungen unterworfen wird, dass dies auch für die Selbstpositionierung der Künste und des Films Konsequenzen hat? Trumpismus, Rechtspopulismus und Neoliberalismus schaffen „Alternative Fakten“, sie produzieren in einem neuen Ausmaß „Fake News“. – Welche Konsequenzen haben diese für das Selbstverständnis von Film(-kunst), in denen das Fiktive seit der Moderne eine zentrale Rolle spielt? Der Begriff der Postdemokratie, den Colin Crouch 2003 entworfen hat, die „Neigung des Neoliberalismus“, „die Manipulation von Informationen und die Diskreditierung von Fachwissen zu befördern“, stellt die Frage, welche Strategien künstlerischen und gestalterischen Handelns sich aus dieser veränderten Situation ergeben können. Visuelle Unwahrheiten können zu einem wirkungsvollen Konzept und einer Gestaltungsstrategie eines künstlerischen Films entwickelt werden. In unseren Sitzungen Untersuchen wir die Wirkungsmechanismen anhand entsprechender Filmbeispiele.
In der kunstpraktischen Übung soll mit mehreren Zwischenschritten ein eigener Kurzfilm (ca. 3 bis ca. 4 Minuten) produziert werden, der auch im 2er Team entstehen kann, so es die Coronabedingungen zulassen . Auch in Vorbereitung auf die Zwischen- oder Abschlussprüfung. Das Material kann dann selbst gedreht werden, aber auch Found Footage umfassen. Sie erhalten bei der Umsetzung weitgehenden Support.
Zur ersten Sitzung sollten Sie 2 Video-Ausschnitte von visuellen Unwahrheiten mitbringen oder vorab bei Youtube benennen können, die Sie bemerkenswert fanden.
Der eigene Film sollte in der letzten (Online-)Sitzung zumindest im Rohschnitt präsentiert werden. |