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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
  • Funktionen:
Oral History    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Übung     SoSe 2021     keine Übernahme    
   Lehreinheit: Geschichte    
 
   Zugeordnete Lehrperson:   Wiederroth
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Dienstag   16:00  -  18:00    wöch.    Maximal 30 Teilnehmer/-in
Beginn : 13.04.2021   
  
 
 
   Kommentar:

Obwohl bereits die früheste Geschichtsschreibung auf orale Quellen zurückgriff, bedurfte es unter Wissenschaftler*innen Mitte des 20. Jahrhunderts noch einige Überzeugungsarbeit, dass orale Quellen durchaus für die Forschung ihre Berechtigung hatten und dass mit ihrer Einbeziehung ausdrücklich neue Erkenntnisse oder Einsichten erzielt werden konnten, und zwar insbesondere dann, wenn schriftliche Dokumente nicht verfügbar oder zugänglich waren.

Der Begriff der Oral History beschreibt einen methodischen Ansatz der Zeitgeschichte, der zwar keineswegs ausschließlich auf oralen Daten basiert, diesen jedoch eine entscheidende Rolle zugesteht. Im Prinzip ist der Rückgriff auf orale Quellen nicht auf einzelne Gesellschaften beschränkt, allerdings verhalfen Kulturen mit einer ausgeprägten oralen Tradition dieser Quellengattung zu einer weitaus größeren Bedeutung als in Kulturen mit schriftlicher Tradition.

Im afrikanischen Kontext erfolgte eine Aufwertung der Oral History im Zuge der Unabhängigkeiten der afrikanischen Staaten ab den 1950er/1960er Jahren. Damals begannen Historiker*innen, allen voran Jan Vansina, vermehrt interviewbasierte Daten in ihre Forschung mit einzubeziehen. Ein Motiv war, sich von der dominierenden Geschichtsschreibung zu lösen, die vorwiegend auf schriftlichen Dokumenten von zumeist Vertreter*innen der kolonialen Elite und/oder Missionar*innen basierte. Aufgrund fehlender schriftlicher Quellen erwies sich die Oral History zudem gerade für die vorkoloniale oder frühere afrikanische Geschichte als Gewinn. Gleichzeitig wurden die ihr immanenten Möglichkeiten im Zusammenhang mit Ansätzen einer „Geschichte von unten“ oder einer „Geschichte der Subalternen“ genutzt. Mittlerweile genießen Methoden der Oral History allgemeine Akzeptanz. Eine gewisse Skepsis blieb allerdings, zum Beispiel darüber wie orale Daten generiert werden. Auch besteht weiterhin Kritik an einer mangelnden Transparenz bezüglich des Materials und einer dadurch fehlenden Möglichkeit zur Überprüfung der Quellen.

Anhand ausgewählter Beispiele werden in der Übung Methoden der Oral History in der historischen (Afrika-)Forschung und damit einhergehende Debatten näher beleuchtet. Diskutiert wird außerdem der Umgang mit dieser Quellengattung und bestimmte Herausforderungen, die orale Quelle mit sich bringen.

 

Die Bereitschaft, englischsprachige Literatur zu lesen wird vorausgesetzt.

 
   Literatur:

Vansina, Jan, Oral Tradition as History (London, 1985).

 
   Bemerkung:

2-Fach-Bachelor

BA Lehramt HRSGe

BA Lehramt GyGe

MA Lehramt HRSGe

MA Lehramt GyGe

2-Fach-Master (Geschichte)

 

Freie Übung, Neuere und Neueste Geschichte