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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
  • Funktionen:
Gesellschaft und Politik nach der Globalisierung    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Seminar     SoSe 2021     2 SWS     keine Übernahme    
   Fakultät: Fakultät für Gesellschaftswissenschaften    
 
   Zugeordnete Lehrpersonen:   Weiß ,   Niederberger
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Donnerstag   08:00  -  12:00    wöch.    Maximal 30 Teilnehmer/-in
Beginn : 15.04.2021    Ende : 22.07.2021
  
 
 
   Kommentar:

Society and Politics in times of Globalization

Weite Teile der Forschung in den Sozialwissenschaften und in der Politischen bzw. Sozialphilosophie der 1990er und 2000er Jahre waren von der Vorstellung getragen, dass über die Globalisierung ein Grad transnationaler Vernetzung in Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Recht erreicht wird, der existierende Formen politischer und sozialer Ordnung, wie sie insbesondere der Nationalstaat verkörpert, obsolet macht. Es wurde daher nach neuen Formen und Ebenen politischer und sozialer Zusammenhänge und Bewegungen gesucht und diskutiert, wie mit diesen neuen Formen und auf den entsprechenden Ebenen wichtige normative Ziele, wie soziale Gerechtigkeit, demokratische Selbstbestimmung und friedliche Verhältnisse erreicht werden können.

Nach den Erfahrungen der 2010er Jahre klingt diese Vorstellung für viele naiv: die europäischen Finanz-, Flüchtlings- und Demokratiekrisen haben gezeigt, dass die EU letztlich an den Partikularinteressen ihrer Mitgliedstaaten hängt; der Brexit und Trumps Amerika belegen, dass nationalistische und populistische Interessengruppen transnationale Verflechtungen auch wieder zurücknehmen können; und mit China und Singapur gibt es Formen autoritärer Staatlichkeit, die vermeintlich erfolgreicher als andere neue und alte Formen politischer Ordnung das Wohlergehen von und in Gesellschaften befördern.

Dieses Seminar schließt an eine mehrjährige interdisziplinäre Zusammenarbeit von politischer Philosophie (Niederberger) und Soziologie (Weiß) an, um empirische und normative Analysen zu transnationaler Ordnungsbildung zusammenzutragen. Es wird – so Präsenzseminare möglich sein sollten – in vierstündigen Blockveranstaltungen abwechselnd in Duisburg und in Essen stattfinden. Das Seminar wird der Frage nachgehen, wie sich Gesellschaft und Politik in den letzten Jahren entwickelt haben und was sich über transnationale gesellschaftliche Verhältnisse und Politik sagen lässt, wenn man nicht länger unterstellt, dass globale Verflechtungen zwangsläufig immer enger und tiefer werden. Wie verhalten sich wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle, rechtliche und politische Entwicklungen zueinander? Gibt es einen neuen Primat der Politik? Was wird aus den großen normativen Zielen von sozialer Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden? Welche Impulse gehen von neuen sozialen Kämpfen wie Black Lives Matter, der zunehmenden Migration vom Globalen Süden in den Globalen Norden oder dem Widerstand gegen internationale Freihandelsabkommen aus?

 
   Bemerkung:

Weite Teile der Forschung in den Sozialwissenschaften und in der Politischen bzw. Sozialphilosophie der 1990er und 2000er Jahre waren von der Vorstellung getragen, dass über die Globalisierung ein Grad transnationaler Vernetzung in Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Recht erreicht wird, der existierende Formen politischer und sozialer Ordnung, wie sie insbesondere der Nationalstaat verkörpert, obsolet macht. Es wurde daher nach neuen Formen und Ebenen politischer und sozialer Zusammenhänge und Bewegungen gesucht und diskutiert, wie mit diesen neuen Formen und auf den entsprechenden Ebenen wichtige normative Ziele, wie soziale Gerechtigkeit, demokratische Selbstbestimmung und friedliche Verhältnisse erreicht werden können.

Nach den Erfahrungen der 2010er Jahre klingt diese Vorstellung für viele naiv: die europäischen Finanz-, Flüchtlings- und Demokratiekrisen haben gezeigt, dass die EU letztlich an den Partikularinteressen ihrer Mitgliedstaaten hängt; der Brexit und Trumps Amerika belegen, dass nationalistische und populistische Interessengruppen transnationale Verflechtungen auch wieder zurücknehmen können; und mit China und Singapur gibt es Formen autoritärer Staatlichkeit, die vermeintlich erfolgreicher als andere neue und alte Formen politischer Ordnung das Wohlergehen von und in Gesellschaften befördern.

Dieses Seminar schließt an eine mehrjährige interdisziplinäre Zusammenarbeit von politischer Philosophie (Niederberger) und Soziologie (Weiß) an, um empirische und normative Analysen zu transnationaler Ordnungsbildung zusammenzutragen. Es wird teils zweistündig von 10 bis 12 Uhr, teils in vierstündigen Blockveranstaltungen stattfinden. Das Seminar wird der Frage nachgehen, wie sich Gesellschaft und Politik in den letzten Jahren entwickelt haben und was sich über transnationale gesellschaftliche Verhältnisse und Politik sagen lässt, wenn man nicht länger unterstellt, dass globale Verflechtungen zwangsläufig immer enger und tiefer werden. Wie verhalten sich wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle, rechtliche und politische Entwicklungen zueinander? Gibt es einen neuen Primat der Politik? Was wird aus den großen normativen Zielen von sozialer Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden? Welche Impulse gehen von neuen sozialen Kämpfen wie Black Lives Matter, der zunehmenden Migration vom Globalen Süden in den Globalen Norden oder dem Widerstand gegen internationale Freihandelsabkommen aus?

 
   Module: Modul 5: Schwerpunktmodul I + II (Modul 5)