Kommentar: |
Friedenspädagogik, die im Rahmen einer kritischen Gesellschaftstheorie angesiedelt ist, beschäftigt sich mit den gesellschaftsstrukturellen Ursachen von Unfrieden und den Möglichkeiten seiner Überwindung. Unfrieden ist weder ein Naturereignis noch eine schicksalhafte, unbeeinflussbare Größe. Vielmehr sind Gewaltverhältnisse in den Organisationsformen und Prinzipien unserer Gesellschaft verankert. Dieses System gesellschaftlicher Friedlosigkeit wie seine Organisatoren und Profiteure stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit einer Pädagogik des Friedens. Im Rahmen des Seminars sollen zentrale Frage- und Problemstellungen einer kritischen Friedenspädagogik erarbeitet werden: Mit welchen Kategorien können die Ursachen von Unfrieden aufgedeckt werden? Wie werden Menschen in das System gesellschaftlicher Friedlosigkeit eingebunden? Wie kann die Rechtfertigung von gesellschaftlichen Unfriedensverhältnissen (z. B. durch die Konstruktion von Feindbildern) pädagogisch bekämpft werden? Auf welche Weise können Bildungsinstitutionen, die doch selbst Orte des Unfriedens sind, friedenspädagogisch wirken? Wie können sie zu einer Kultur des Friedens beitragen? Welche Momente müssen friedensgesellschaftliche Strukturen aufweisen (Friedensbegriff)? Wo liegen die Möglichkeiten, wo die Grenzen einer Erziehung zur Friedensfähigkeit?
Aufgrund der gegenwärtigen unübersichtlichen Situation wird sich erst zu Beginn des Semesters entscheiden, ob der Kurs als Präsenzveranstaltung oder online stattfinden wird. Für Studierende, die aus Gründen der 3G-Regel die Lehrveranstaltung nicht in Präsenz besuchen können, besteht die Möglichkeit, den Studiennachweis online über den für das Seminar eingerichteten Moodle-Kurs zu erwerben.
Moodlekurs: https://moodle.uni-due.de/course/view.php?id=29157 |