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Thematisch schließt dieses Hauptseminar direkt an meine Vorlesung Contes et nouvelles (XIIe et XVIIIe siècles) an, denn das neunzehnte Jahrhundert darf als eine weitere Blütezeit der dort behandelten Gattung gelten. Im Unterschied zur Vorlesung wird diese Gattung hier jedoch anhand eines deutlich kleineren, aber nicht weniger beispielhaften Ausschnitts vorgestellt: drei phantastische Erzählungen von Théophile Gautier. Dies hat natürlich in erster Linie praktische Gründe: In diesem Seminar, das die Studierende auf eine wissenschaftliche Textanalyse vorbereitet, steht das close reading im Vordergrund. Zugleich werden wir uns jedoch auch mit dem literarhistorischen Kontext befassen: Als Vertreter der zweiten romantischen Generation und der frühen L’Art-pour-l’art-Bewegung steht Gautier an jener Schwelle der Moderne, die Mitte des Jahrhunderts in der Lyrik von Charles Baudelaire und in der erzählenden Literatur von Gustave Flaubert überschritten wird. Welche (vorbereitende) Rolle spielt die Phantastik für diese Überschreitung? Und welchen Verbindungen mit dem conte libertin des achtzehnten Jahrhunderts lassen sich in Gautiers Erzählungen finden? Es ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung, intensiv über diese und andere Fragen zu diskutieren und die Diskussion in die Prüfungsleistung einfließen zu lassen. Daher handelt es sich bei diesem Hauptseminar um eine synchrone Lehrveranstaltung, die in Moodle zwar vorbereitet, aber nicht vollständig abgebildet werden kann. Die Sitzungen finden je nach Situation entweder in den Räumlichkeiten der UDE oder im digitalen Raum (Zoom) statt. Die literarischen Texte und weiteres Material wird auf Moodle bereitgestellt; den Zugang erhalten Sie von mir per Email. Voraussetzung dafür ist die Anmeldung im LSF. |
