Narrative Texte stellen ein reales oder fiktionales Geschehen dar. Sie sind sowohl aus linguistischer als auch aus literaturwissenschaftlicher und kulturwissenschaftlicher Perspektive betrachtet worden: Wie wird die Kommunikationssituation des Erzählens in Texten umgesetzt und wie kann dies wissenschaftlich modelliert werden? Wie hängt erzählerische Perspektive mit dem kulturellen und sprachlichen Zeichensystem zusammen? Was macht ‚Geschichten‘ aus (und was unterscheidet sie ggf. von ‚Geschichte‘)? Welche Rolle spielt (v.a. semantischer) Sprachwandel in der Erschließung solcher Texte?
Wir befassen uns mit dem Begriff des erzählenden Texts aus linguistischer Perspektive (in Abgrenzung zum beschreibenden Text) und linguistischen Modellen des Erzählens. Diesen Zugriff kontrastieren wir mit der mediävistischen Perspektive auf narrative Texte, die die Kulturabhängigkeit der Konstruktion von Geschichten deutlich machen. Darüberhinaus betrachten wir ausgewählte Beispiele semantischen Wandels, die zeigen, wie die Erschließung historischer Texte von der Kenntnis des kulturellen und sprachlichen Zeichensystems abhängt, und diskutieren, was mit unserem Sprachsystem passiert, wenn wir solche Texte lesen.
Das Seminar ist linguistisch und mediävistisch ausgerichtet und es besteht die Möglichkeit, einen Schwerpunkt zu setzen.
Erste Sitzung: Die erste Sitzung findet asynchron statt. Weiteres im Moodle-Raum. |
