Hopp, Dr. Margarete: Der Wandel von Kindheits- und Rollenbildern in den Verfilmungen von Kinderbuchklassikern
Am Beispiel der Mehrfachverfilmungen von Emil und die Detektive (Kästner), Die Kinder aus Bullerbü (Lindgren) und Das kleine Gespenst (Preußler) werden sowohl filmtechnische als auch inhaltliche Aspekte verschiedener Epochenstile des Kinderfilms in den Blick genommen. Angesichts der ungewissen Lage wird das Seminar mit sowohl synchronen (evtl. in Präsenz) als auch asynchronen Sequenzen organisiert. Bitte beachten Sie die Hinweise zum Zulassungsverfahren im WS 2021/22 und sehen Sie von diesbezüglichen Mailanfragen ab. Für Ihren verbindlichen Seminarantritt ist neben der LSF-Zulassung die fristgerechte Abgabe einer kleinen Einstiegsaufgabe maßgeblich, über die Sie nach dem 2. Zulassungstermin via Mail informiert werden.
Borghardt, Dr. Dennis: Briefschriftstellerei zwischen Humanismus, Barock und Aufklärung
Das Seminar befasst sich mit der Entwicklung der Briefliteratur in den europäischen Epochen des Humanismus, des Barock sowie der Aufklärung. Ausgehend von einer umfassenden Gattungsbestimmung, wie sie die antike, christliche und mittelalterliche Literatur immer wieder - auch implizit - hervorgebracht hat, wird der Fokus auf diachrone Analysen im Spannungsfeld von Konzepten gelehrter humanitas und einer (bis in die Aufklärungszeit hineinreichenden) res publica lit[t]eraria liegen. Das häufig praktizierte Wechselspiel zwischen literarischen und philosophischen Diktionen soll dabei anhand von so unterschiedlichen Autoren wie Erasmus von Rotterdam, Baruch de Spinoza, Thomas Hobbes, Gottfried Wilhelm Leibniz, Johann Christoph Gottsched, Christoph Martin Wieland, Gotthold Ephraim Lessing und Johann Gottfried Herder nachvollzogen werden.
LITERATUR Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
PD Dr. Franz Fromholzer (Kein Lehrveranstaltungs-spezifischer Kommentar.)
Pontzen, Prof. Dr. Alexandra: Lit. III: Vom 'Hausen' zum Wohnen als Lifestyle: Die Wohnungsfrage in der Literatur des 18.-21. Jahrhunderts Wohnen gehört zu den menschlichen Existenzialien, seine Bedeutung hat sich indes im Laufe der Geschichte sehr verändert. Das Seminar beschäftigt sich mit der Darstellung von Häusern und Wohnungen in literarischen Texten, Konzepten des Raums und des Wohnens, den metaphorischen und metonymischen Techniken, mit denen sich über Gebäude und Räume andere Themen des menschlichen Lebens, der sozialen Ordnung, der gesellschaftlichen Repräsentation, der (deutschen) Geschichte oder experimenteller Zukunftsszenarien verhandeln lassen. (Kein Lehrveranstaltungs-spezifischer Kommentar.)
LITERATUR
E.T.A. Hoffmann: Das öde Haus. in: Ders: Nachtstücke. Reclam verlag
Jenny Erpenbeck: Heimsuchung. Roman Penguin TB 2018
Anke Stelling: Schäfchen im Trockenen. BtB TB 2020
Weitere Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
Zur Erleichterung der Anmeldeformalitäten findet die erste Sitzung im Inverted-Classroom-Verfahren statt. Dabei etwaig nicht in Anspruch genommene Plätze vergebe ich an Nachrücker, die sich bei mir per Mail gemeldet haben; etwaige Restplätze melde ich dem Kustodiat, das sie in der Notfallsprechstunde vergibt.
TEILNAHME-BEDINGUNGEN Zu erbringende Studienleistungen bzw. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben
Schlicht, PD Dr. Corinna: Gesellschafts- und Gegenwartsreflexionen im Roman Folgende Romane müssen gekauft und gelesen (!) werden: Marie von Ebner-Eschenbach: Lotti, die Uhrmacherin. Residenz Verlag Taschenbuch (ISBN-10: 3701717222). Theodor Fontane: Die Poggenpuhls. Reclam. Arthur Schnitzler: Therese. Chronik eines Frauenlebens. Fischer TB. Katharina Hacker: Die Habenichtse. Fischer TB. Thea Dorn: Briefe an Max. Penguin Verlag. Forschungsliteratur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
Engelns, Markus: Vom Kasperl bis zum Gruselporzellan: Medialisierungen der Puppe im 20. und 21. Jahrhundert.
Handpuppen, Babypuppen und Marionetten sind faszinierend und kurios zugleich: Manche sind in der Kindheit und darüber hinaus die liebsten Spiel- und Kuschelgefährt:innen, manche erschrecken Kinder und Erwachsene in Horrorfilmen bis aufs Mark. Andere wiederum dürfen gerade im komödiantischen Bereich die Finger in die gesellschaftlichen Wunden legen und Dinge sagen, die man als Mensch nicht unbedingt in den Mund nehmen würde, obwohl - oder gerade weil - sie immer auch durch einen Menschen produziert, gesprochen und gesteuert werden. Das Seminar nähert sich ganz verschiedenen Verwendungen der Puppe im 20. und 21. Jahrhundert aus medienwissenschaftlicher Perspektive an. Dabei wollen wir herausfinden, wie Puppen unter verschiedenen medialen Bedingungen je verschieden verhandelt werden. Zu diesem Zweck schauen wir uns Handpuppen, Performances (z.B. die Augsburger Puppenkiste), Real- und Animationsfilme (z.B. Die Muppets und Toy Story) sowie Computerspiele (Die Sims) an, auch, um einen Zugang zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden dieser medialen Gegenstände zu bekommen. TEILNAHME-BEDINGUNGEN Zu erbringende Studienleistungen bzw. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. LITERATUR Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
Hermes, PD Dr. Stefan: Gender-Konstellationen im Drama des ausgehenden 18. Jahrhunderts
In diesem Seminar wollen wir uns vornehmlich mit kanonischen Dramen des ausgehenden 18. Jahrhunderts auseinandersetzen, nämlich mit Lenzʼ Der Hofmeister und Die Soldaten, Goethes Iphigenie auf Tauris und Schillers Kabale und Liebe. Dabei wird es uns zum einen darum gehen, bereits vorhandene literaturhistorische Kenntnisse und dramenanalytische Fertigkeiten zu erweitern und zu vertiefen. Zum anderen wollen wir ermitteln, in welcher Art und Weise die Stücke an den Gender-Diskursen ihrer Entstehungszeit partizipieren: Welche Konzepte von Männlichkeit und Weiblichkeit werden darin aufgegriffen? Inwiefern schreiben die Texte diesbezügliche Stereotype fort, inwiefern unterlaufen sie sie? Um derlei Fragen fundiert diskutieren zu können, werden wir auch 'klassische' Werke der Gender Studies (in Auszügen) rezipieren, darunter solche von Judith Butler und Raewyn Connell.
Bitte besorgen Sie sich im Vorfeld die Reclam- bzw., sofern vorhanden, die Reclam-XL-Ausgaben der oben genannten Dramen. Weitere Texte stelle ich Ihnen digital zur Verfügung.
Hermes, PD Dr. Stefan: Heinrich von Kleist. Ein Werküberblick
Das Seminar soll einen fundierten Überblick über das bis heute faszinierende und irritierende Œuvre Heinrich von Kleists geben, der zweifellos zu den bedeutendsten Autoren (nicht nur) der deutschsprachigen Literaturgeschichte zählt: Es wird uns also zuallererst darum gehen, zentrale Themen, Motive und ästhetische Strategien zu rekonstruieren und im (kultur)historischen Kontext nach 1800 zu verorten. Zu den Texten, denen wir uns zu diesem Zweck widmen wollen, gehören sowohl die prominenten Dramen Der zerbrochene Krug, Penthesilea, Das Käthchen von Heilbronn und Die Hermannsschlacht als auch die nicht minder bekannten Erzählungen Das Erdbeben in Chili, Michael Kohlhaas, Die Verlobung in St. Domingo und Der Findling. Darüber hinaus werden wir Kleists aggressiv-nationalistischen Katechismus der Deutschen sowie einige inhaltlich verwandte Gedichte in den Blick nehmen.
Vorab anzuschaffen ist der folgende Band: Heinrich von Kleist: Sämtliche Werke und Briefe, hg. von Helmut Sembdner, 2. Auflage, München: DTV 2008 (19,90 €). Die zu erbringenden Studienleistungen werden in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
Kostial, Vera: Literatur und die Shoah
„Das zentrale ästhetische Problem der Holocaust-Literatur liegt darin, dass über etwas, das als unfassbar begriffen wird, im Medium der Sprache gehandelt werden muss.“ (Art. „Holocaust-Literatur“, in: Burdorf et al. 2007) Auf welche Art und Weise diese sprachlichen Handlungen erfolgen, schauen wir uns im Seminar anhand exemplarischer Texte an. Neben Texten von Überlebenden, die den Kernbestandteil der sogenannten „Holocaust-Literatur“ bilden, bezieht das Seminar unter dem weiter gefassten Titel „Literatur und die Shoah“ beispielsweise auch aus der Emigration heraus verfasste Texte sowie Texte von Nachgeborenen mit ein. Im Fokus stehen wird die Frage nach dem ‚Wie‘ des Erzählens: Wer spricht? Welche Rolle spielt Fiktion? Wie ist die Sprache gestaltet? …
Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, sich intensiv auch mit ‚schwierigen‘ Texten auseinandersetzen, sowie die grundlegende Kenntnis historischer Zusammenhänge. Dafür sei empfohlen: Julian Kümmerle: Der Holocaust. Stuttgart 2016. (Reclam Kompaktwissen Geschichte)
Die Literatur wird teils vorab bekanntgegeben; die genaue Lektüreliste wird, ebenso wie die zu erbringenden Studienleistungen, in der ersten Sitzung besprochen.
Steinmayr, Dr. Markus: LitIII (Kein Lehrveranstaltungs-spezifischer Kommentar.) Kurwinkel, Dr. Tobias: Medienwissenschaftliches Seminar (Kein Lehrveranstaltungs-spezifischer Kommentar.) TEILNAHME-BEDINGUNGEN Zu erbringende Studienleistungen bzw. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. LITERATUR Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
Hopp, Margarete: Medienwissenschaftliches Seminar (Gr) (Kein Lehrveranstaltungs-spezifischer Kommentar.) TEILNAHME-BEDINGUNGEN Zu erbringende Studienleistungen bzw. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. LITERATUR Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
Quednau, Anna: Zur literarischen Figur des Verfolgers
„At the end of January 1981, on the streets of Paris, I followed a man whom I lost sight a few minutes later in the crowd. That very evening, quite by chance, he was introduced to me at an opening. During the course of our conversation, he told me he was planning an imminent trip to Venice. I decided to follow him.“
(Sophie Calle: Suite Vénitienne)
In „Suite Vénitienne“ beschreibt die Künstlerin Sophie Calle, wie sie eine Person sieht und relativ willkürlich entscheidet, ihr zu folgen. Sie protokolliert diese Verfolgung, ihre Neugier und ihre Distanzlosigkeit in einer Kombination aus Fotografien und Text. Calle macht sich aber auch selbst zur Verfolgten, indem sie z.B. in der Arbeit „The Shadow“ ihre Mutter einen Privatdetektiv anheuern lässt, der für einige Zeit alle ihre Schritte dokumentiert. Auch diese Beweisfotos und Notizen, und damit den Blick eines Fremden auf sie selbst, verarbeitet sie zu einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Verfolgung.
In unserem Seminar werden wir uns mit diesen (und weiteren) künstlerischen Arbeiten, aber vor allem literarischen Texten der Gegenwartsliteratur zum Verfolgen beschäftigen. Dabei geraten Handlungen wie Gehen, Sehen und Beobachten in den Fokus, aber auch das jeweilige Medium der Verfolgung und der literarisch-künstlerischen Umsetzung: Wie können Verfolgungen textuell oder grafisch dokumentiert bzw. dargestellt werden? Welche Rolle spielt die Fotografie? Besonders das enge Verhältnis von Blicken, Fotografie und Voyeurismus soll in diesem Zusammenhang theoretisch erarbeitet werden.
Spielerische Verfahren (wie bei Sophie Calle), in denen es um Regeln, um Passivität und darum, dem anderen die Kontrolle zu überlassen geht, aber auch Prozesse des Selbstverlustes in der Verfolgung (z.B. im Roman „Hagard“ von Lukas Bärfuss), bis hin zu Versuchen absoluter Kontrolle oder sogar zum Stalking sollen im Seminar besprochen und eine Systematisierung der literarischen und künstlerischen Figur des Verfolgers vorgenommen werden.
Da ich mich derzeit noch in Elternzeit befinde, beginnt das Seminar erst am 11.11. Die fehlende Seminarzeit wird durch einen etwas höheren Eigenarbeitsanteil ausgeglichen.
LITERATUR zur Anschaffung:
- Lukas Bärfuss: Hagard. München: btb 2019
- Daniel Glattauer: Ewig Dein. München: Goldmann 2014
- Paul Karasik / David Mazzucchelli: Paul Austers Stadt aus Glas. Berlin: Reprodukt 2018 (Comic)
Die weitere Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
TEILNAHME-BEDINGUNGEN Zu erbringende Studienleistungen bzw. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. |