Kommentar: |
Die Veranstaltung spürt dem kommunikationswissenschaftlichen Potenzial verschiedener Theorien nach, die außerhalb von Frankreich als „French Theory“ bekannt wurden. Gefasst werden damit, gleichermaßen begeisternd wie ablehnend, poststrukturalistische und postmoderne Autor:innen wie Michel Foucault, Jacques Derrida, Gilles Deleuze, Julia Kristeva, Roland Barthes,Pierre Bourdieu, Luce Irigaray und andere. In den interdisziplinären Studien dieser Denker:innen geht es meist um die Brüche, die Diversität, die versteckten Machtstrukturen und Kämpfe in der Gegenwartsgesellschaft. Zentral ist dabei immer ein Verständnis von Sprache als Produzentin sozialer Realität. In diesem Kontext wurden ab den 1960er Jahren verschiedene Konzepte und Ideen hervorgebracht, die auch für eine zeitgenössische Kommunikationswissenschaft anschlussfähig sind – vom Begriff des Diskurses überein produktives Machtkonzept bis hin zu einem Gespür für gesellschaftliche Heterogenität. Im Seminar wollen wir uns gemeinsam auf die Suche nach dem theoretischen Gewinn der „French Theory“ für die Kommunikationswissenschaft machen und dafür sowohl deren Entstehungshintergründe beleuchten als auch zentrale begrifflich-konzeptuelle Angebote reflektieren. |
Literatur: |
Angermüller, Johannes (2007): Nach dem Strukturalismus. Theoriediskurs und intellektuelles Feld in Frankreich. Bielefeld: transcript. Moebius, Stephan/Reckwitz, Andreas (Hrsg.) (2008): Poststrukturalistische Sozialwissenschaften. Frankfurt am Main: Suhrkamp. |