Kommentar: |
Steffen Mau, mittlerweile Professor für Soziologie in Berlin hat sich mit Ostdeutschland vor und nach der «Wende» beschäftigt. Und damit mit sich selbst – er ist in Lütten Klein, einer Neubausiedlung in der DDR, aufgewachsen. Wir lesen sein Buch. Das hat Vorteile:
- FOKUS
Was uns beim Lesen begegnet, wird uns einladen nachzufragen, zu recherchieren oder abzuschweifen. Das Buch bleibt der Bezugspunkt, zu dem wir zurück kehren.
- FAKTISCHES WISSEN
über die jüngere deutsche Geschichte.
- AM BEISPIEL LERNEN
Mau wendet etwas an, das Sie erst erlernen und verstehen möchten: sozialwissenschaftliche Konzepte. Aus Maus sinnvollem Praxisbezug erschließen wir uns Fachbegriffe und theoretische Ansätze.
- SOZIOLOGISCHES DENKEN ÜBEN
Da wir in der Gesellschaft leben, hat die Beschäftigung mit Gesellschaft immer auch mit uns selbst zu tun. Mau, ein Ostdeutscher, der über die Transformation spricht, spricht auch über sich selbst. Es gilt auch anders herum: Wenn wir uns selbst verstehen wollen, blicken wir immer auch auf die strukturellen Bedingungen.
- WEITER DENKEN
Die «Wende» ist ein deutliches Beispiel für gesellschaftliche Transformation. Inwiefern lassen sich Befunde/Konzepte, die Mau für Lütten Klein erarbeitet, auf Essen und Duisburg (nicht) anwenden?
(Vorerst) nur ein Buch zu lesen hat selbstverständlich auch Nachteile:
- Wir behandeln viele andere Studien über gesellschaftliche Transformation nicht oder nur am Rande.
- Sie werden beim Lesen nicht sofort alles verstehen.
Wenn das Seminar gelingt, werden Sie lernen beides, also sich auf etwas zu konzentrieren und dafür (erstmal) anderes weg zu lassen und etwas (anfangs) nicht zu verstehen, auszuhalten. Und Neugier entwickeln. |
Leistungsnachweis: |
Hausarbeit
Die Hausarbeit soll erstens eine These aus der Studie von Steffen Mau wiedergeben und zweitens diese These mit Literatur oder Datenmaterial argumentativ in Beziehung setzen, d.h. die Befunde Maus ergänzen, unterstreichen, oder auch widerlegen. |