Kommentar: |
Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung von Kommunikations- und Interaktionsprozessen halten zunehmend verschiedene Formen von Künstlichen Interaktionspartnern Einzug in unseren Alltag. Prominente Beispiele sind u.a. Chatbots in der Kundenbetreuung, Sprachdialogsysteme wie ‚Alexa‘ oder ‚Siri’ zur Steuerung des Smart Home oder im Auto-Cockpit wie auch jüngst Soziale Roboter, die zumeist mit humanoidem Erscheinungsbild daher kommen. Solche technischen Systeme sind mit verschiedenen Ausprägungen von Künstlicher Intelligenz ausgestattet, durch die ihr Interaktionsverhalten gesteuert wird.
Im Seminar wollen wir uns mit solchen Künstlichen Interaktionspartnern konzeptuell und analytisch beschäftigen. Als konzeptuelles Rüstzeug werden wir Begriffe aus „Mediated Communication“, „Künstlicher Intelligenz“ und „Social Robotics“ einführen, danach fragen inwieweit sich Konzepte wie „Interaktion“, „Kommunikation“ oder „Agency“ zur Beschreibung verschiedener Konstellationen eignen. Anhand von empirischen Daten werden wir untersuchen, wie der Austausch zwischen Menschen und Künstlichen Agenten aktuell funktioniert und wie sich solche Situationen evaluieren lassen. Ein besonderer Fokus wird zudem auf der Frage liegen, welche gesellschaftlichen Herausforderungen solche technischen "Interaktionspartner" stellen, z.B. in Bezug auf Assistenz, Privatheit, Explainability und besondere Nutzergruppen. |
Literatur: |
Bartneck, C., Belpaeme, T., Eyssel, F., Kanda, T., Keijsers, M., & Sabanovic, S. (2020). Mensch-Roboter-Interaktion. Eine Einführung: Hanser. Fischer, J. E., Reeves, S., Porcheron, M., & Sikveland, R. O. (2019). Progressivity for Voice Interface Design. In: CUI 2019, New York, 9 p. Kersting, K., Lampert, C., & Rothkopf, C. (Eds.). (2019). Wie Maschinen lernen. Künstliche Intelligenz verständlich erklärt: Springer. Pitsch, K. (2016). Limits and Opportunities for Mathematizing Communicational Conduct for Social Robotics in the Real-World? - Towards enabling a Robot to make use of the Human's Competences. AI & Society, 31(4), 587-593. |