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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
  • Funktionen:
Politische Systeme im Vergleich    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Seminar     SoSe 2022     2 SWS     jedes 2. Semester     ECTS-Punkte: 5    
   Lehreinheit: Sozialwissenschaften    
   Teilnehmer/-in  Maximal : 25  
 
      Powi B.A., Politikwissenschaft (Bachelor of Arts)   ( 4. - 6. Semester )
  Bachelor of Arts Politikwissenschaft, Abschluss 82, Bachelor of Arts Politikwissenschaft (82275)   ( 4. - 6. Semester )
   Zugeordnete Lehrperson:   Pickel
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Montag   14:00  -  18:00    wöch.
Beginn : 04.04.2022    Ende : 27.06.2022
      Raum :   SG U113   SG  
 
 
   Kommentar:

Amnestie oder Amnesie? Aufarbeitung von Unrechtsregimen im Vergleich

SoSe 2022; montags 14-18 Uhr

START des Seminars: 4. April 2022, 16 Uhr, Präsenz; synchron-online nach Bedarf zu den angegebenen Zeiten nach Absprache

 

Nach dem Zusammenbruch der autokratischen Regime ergibt sich für junge Demokratien häufig ein zentrales Problem: Wie verhalte ich mich zum Unrecht und den Menschenrechtsverletzungen in einem vorangegangenen autokratischen System? Wähle ich den Weg einer schonungslosen Aufarbeitung – mit der Gefahr die Bevölkerung zu spalten und das gerade erst entstandene System mit Konflikten zu belasten? Oder entscheide ich mich für Amnestie und Amnesie – mit der Gefahr, dass ein bestimmtes Kapitel der Vergangenheit unbewältigt bleibt und nicht aufgearbeitet wird? Und was geschieht in Staaten, in denen das Unrechtsregime von einem Kolonialstaat ausging? Typische Formen der Aufarbeitung sind Wahrheitskommissionen, Lustration, Gerichtsverfahren oder Historikerkommissionen. Dabei muss zwischen einer juristischen, einer politischen und einer wissenschaftlichen Aufarbeitung unterschieden werden. Im Seminar soll der Frage nachgegangen werden, welche Wege der Aufarbeitung des vergangenen Unrechts in denjenigen Staaten beschritten wurden, die Opfer von Völkermord wurden, und welche Konsequenzen diese Entscheidungen für den Demokratisierungsprozess und die politische Kultur in den jeweiligen Ländern besitzen. Als Beispiele werden die Völkermorde in Namibia, Kambodscha, Ruanda und Bosnien herangezogen. Das Seminar arbeitet mit Diskussionen, Gruppenarbeiten, Referaten und Dokumentationen. Als Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit zu schreiben.

Literatur:

König, Helmut 2008: Politik und Gedächtnis. Velbrück: Weilerwist.

Molden, Berthold/Mayer, David (Hrsg.): 2009: Vielstimmige Vergangenheiten – Geschichtspolitik in Lateinamerika. Berlin: LIT Verlag.

Fischer, Martina 2011: Transitional Justice and Reconciliation: Theory and Practice, in Advancing Conflict Transformation: The Berghof Handbook II eds. B. Austin, M. Fischer, H. J. Giessmann, Barbara Budrich Publishers, Opladen/Framington Hills, pp. 406-430

Haider, Huma 2011: Factors Contributing to Transitional Justice Effectiveness, GSDRC Helpdesk Research Report, Governance and Social Development Resource Centre, Birmingham, UK

Mihr, Anja/Pickel, Gert/Pickel, Susanne. 2018. Handbuch Transitional Justice. Wiesbaden: Springer VS.

Pickel, Susanne/Pickel, Gert 2006: Politische Kultur- und Demokratieforschung. Wiesbaden: VS-Verlag.

Schmidt, Siegmar/Pickel, Gert/Pickel, Susanne (Hrsg.) 2009: Amnesie, Amnestie oder Aufarbeitung? Zum Umgang mit autoritären Vergangenheiten und Menschenrechtsverletzungen. Wiesbaden: VS-Verlag.

Veit Straßner 2007: Die offenen Wunden Lateinamerikas. Wiesbaden: VS-Verlag.

http://www.gsdrc.org/topic-guides/justice/transitional-justice/ [alle Literatur der Webseite unter Bücher Texte pdf „Transitional Justice“]

https://www.bpb.de/apuz/297597/deutschland-namibia-und-der-voelkermord-an-den-herero-und-nama

 

Seminarverlauf

 04.04.2022

16-18 Uhr

Einführung in die Thematik

Besprechung des Seminars

Grundlektüre:

Für alle Nicht-Referenten: jeweilige Kapitel in Mihr, Anja/Pickel, Gert/Pickel, Susanne. 2018. Handbuch Transitional Justice. Wiesbaden: Springer VS.à über UB online

Was ist TJ? Typen von Unrecht

Referatsvergabe über Moodle-Kurs

 11.04.2022

14-18 Uhr

Gegenstand und Kontext:

Was ist Transitional Justice?

Fischer, Haider

Theorieansatz 1: König --> Diskussion: Erinnern vs. Vergessen

 25.04.2022

 

Theorieansatz 2: Straßner --> Gruppenarbeit und Diskussion: Aufarbeiten – aber wie?

Inhaltsanalyse als Analyse von Dokumentationen: Leitlinien

Erarbeitung eines Analyserasters für Aufarbeitung und Dokumentation

 02.05.2022

Aufarbeitung in Deutschland/Namibia – Referat ca. 30 Minuten + Dokumentation; Auswertung | ab 16 Uhr Diskussion mit Prof. Dr. Jürgen Zimmerer (angefragt)

 09.05.2022

Aufarbeitung in Kambodscha – Referat ca. 30 Minuten + Dokumentation; Auswertung | ab 16 Uhr Diskussion mit Prof. Dr. Thorsten Bonacker, Universität Marburg

 23.05.2022

Aufarbeitung in Ruanda – Referat ca. 30 Minuten + Kurzdokumentation; Auswertung | ab 16 Uhr Diskussion mit Dr. Henning de Vries

30.05.2022

15-19 Uhr

Aufarbeitung in Bosnien – Referat ca. 30 Minuten + Kurzdokumentation; Auswertung | ab 17:15 Uhr Vortrag und Diskussion Prof. Dr. Florian Bieber, Universität Graz

13.06.2022

Zusammenfassender Vergleich – Kambodscha, Bosnien, Ruanda heute

   

 

Allgemeine Teilnahmeanforderungen:

 

  • regelmäßige Teilnahme
  • Lesen der Lektüre
  • aktive Mitarbeit im Seminar
  • selbstständig erarbeitetes, kommentiertes Referat mit PowerPoint

 

Referat (20% der Note): Abgabe Freitag, 18 Uhr

  • Handout: 1 Seite pro Person
  • Länge ca. 30-40 Minuten
  • „innovatives“ Element: Analyse der Dokumentation [alle analysieren à Auswertung durch die jeweiligen Referenten]
  • Besprechung des Rohentwurfs eine Woche vor dem Referatstermin in der Sprechstunde

Inhalt der Präsentation

  • Rahmung der Dokumentation
  • Zentrale Elemente der Aufarbeitung gemäß Kriterienkatalog
  • zentrale Aussagen/Fakten/Fragen von Texten
  • mögliche Indikatoren für die Dokumentation
  • Kritik/Diskussionsfragen

 

Anforderungen für einen Leistungsnachweis:

 

Aufbaumodul

Hausarbeit (15 Seiten) (80% der Note)

  • Einleitung: Einbettung in den Forschungskontext, Fragestellung mit Fragezeichen!
  • Möglich: Analyse der Dokumentation
  • Darstellung eines theoretischen Modells (König/Straßner, eigene Kriterien des Seminars)
  • Ableitung eigener Arbeitshypothese, methodisch begründete Fallauswahl, Operationalisierung
  • Fallbeschreibung (bzw. deskriptive Auswertung von Surveydaten) im Ländervergleich entlang der Kriterien
  • Fazit: Erkenntnisse aus dem Vergleich

Wahlpflichtmodul

Essay (10 Seiten)

  • kritische Auseinandersetzung mit Theorien und einem Fallbeispiel
  • Theorienauswahl je nach Fragestellung

 

Zum Download:

http://ijtj.oxfordjournals.org/

menschenrechte-durchsetzen.dgvn.de/

http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/209414/das-massaker-von-srebrenica

weiteres siehe moodle-Kurs

 

Im Springerlink (über Uni DUE):

Pickel, Susanne/Pickel, Gert 2006: Politische Kultur- und Demokratieforschung. Wiesbaden: VS-Verlag.

Mihr, Anja/Pickel, Gert/Pickel, Susanne. 2018. Handbuch Transitional Justice. Wiesbaden: Springer VS.

 
   Module: Aufbaumodul 3 (AM 3)