Klassiker der Weltliteratur wie die orientalische Erzählsammlung „Tausendundeine Nacht“, das indische „Panchantantra“ bzw. persische „Kalila und Dimna“, Giovanni Boccaccios „Decamerone“, „Heptaméron“ der Margarete von Navarra oder Giambattista Basiles „Pentamerone“ verknüpfen oder verschachteln Einzelerzählungen durch eine Rahmenhandlung und heben dabei die Situation des Erzählens besonders hervor.
Im Rahmen des Seminars sollen diese und weitere Werke (z. B. das mittelalterliche Fuchsepos „Reinhart Fuchs“/„Reynke de Vos“ und Strickers Schwankroman „Der Pfaffe Amis“) bezüglich der Konstruktion ihrer Rahmenhandlung und des Verhältnisses von Rahmen- und Binnenerzählungen untersucht werden. Schwerpunkte werden dabei auf dem „Kalila und Dimna“ und seiner mittelalterlichen Tradierung durch Johanns von Capua lateinische und Antons von Pforr deutsche Übertragung sowie auf Boccaccios „Decamerone“ und seiner Wirkungsgeschichte liegen.
Darüber hinaus soll das Konzept der Rahmung an romantischen Märchensammlungen wie Wilhelm Hauffs „Märchenalmanachen“ und den „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm weiterverfolgt werden.
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