Bemerkung: |
Lerninhalte:
Politische Parteien haben in der repräsentativen Demokratie Deutschlands eine zentrale Funktion: Sie sind Mittlerinnen zwischen Gesellschaft und staatlichen Institutionen des politischen Systems. Gerade im Vergleich zu Parteien in anderen europäischen Staaten sind sie in Deutschland nach wie vor Mitgliederorganisationen. Seit geraumer Zeit ist jedoch zu beobachten, dass die etablierten Parteien an gesellschaftlichem Rückhalt verlieren – zu sehen ist das bei einigen der deutschen Parteien im kontinuierlichen Rückgang eben dieser Mitgliederzahlen und rückläufiger Stammwählerschaft. Parallel zu dieser Entwicklung erleben wir gerade in den letzten Jahren das Aufkommen alternativer Formen der politischen Partizipation: (digitaler) Aktivismus und neue politische Bewegungen bieten Möglichkeiten für politisch Interessierte sich zeitlich begrenzt, unmittelbar und direkt-demokratisch zu beteiligen - online und offline, von ökologischen Zukunftsfragen (z.B. „Fridays for Future“) über identitätspolitische Themen („Black Lives Matter“) zu Systemprotesten („Querdenker“). Diese Entwicklungen und die Pandemie-Situation, haben dazu geführt, dass die etablierten Parteien mit „bewegungsförmigen“, häufig digitalen und horizontal strukturierten Partizipations- und Entscheidungswegen experimentieren und versuchen Aktivist:innen, Supporter, Affilierte oder Nicht-Mitglieder (wieder) einzubinden.
Die Lehrveranstaltung systematisiert das Wissen zu politischer Partizipation und Mitgliedschaft in Parteien sowie zum Zusammenspiel von Parteien und Bewegungen in Deutschland. Auf Grundlage der Beobachtung und Analyse (digitaler) Parteitage und gemeinsam mit Repräsentant:innen der politischen Parteien erarbeiten wir Strukturen und Muster des Wandels von Parteimitgliederpartizipation und der Interaktion mit Bewegungen.
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