Kommentar: |
Heideggers 'Sein und Zeit' ist eines der Hauptwerke der Philosophie des 20. Jahrhunderts. Es hat weit über die Bedeutung für die Phänomenologie hinaus, in deren Kontext es entstanden ist, so unterschiedliche Diskussionszusammenhänge wie die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, den Existentialismus, postmoderne oder poststrukturalistische Ansätze und den Pragmatismus beeinflusst. In diesem Buch entwickelt Heidegger eine Analyse des „Daseins“, worunter der Mensch in der Welt und in seiner Zeitlichkeit zu verstehen ist. Diese Analyse zeigt einerseits, dass und wie der Mensch ohne sein praktisches Verhältnis zur Welt und zu seiner Endlichkeit nicht zu verstehen ist. Andererseits erweist sich jedoch auch, dass die Welt oder Seiendes nicht einfach vorhanden sind. Das Sein ist vielmehr vom Da-sein, also von Wesen her zu denken, die sich die Welt erschließen und sich in ihr bewegen. Mit beiden Dimensionen des Werkes ergibt sich eine Generalkritik der bisherigen Philosophie. Sie hat für Heidegger nicht über das Sein, sondern letztlich nur über Seiendes, also in der Welt Vorfindliches nachgedacht, ohne das Phänomen „Welt“ und den Sinn von „Sein“ zum Problem gemacht zu haben. Perspektivisch zeichnet sich als Alternative eine neue „Fundamentalontologie“ ab.
Im Zentrum dieses Seminars wird die gemeinsame Erarbeitung des Textes von Heidegger stehen. |
Literatur: |
Martin Heidegger, Sein und Zeit, Tübingen: Max Niemeyer Verlag 2006 (19. Aufl.) [da es sich um einen unveränderten Nachdruck handelt, sind frühere Auflagen seitenidentisch] |
Bemerkung: |
B.A. LA GyGe: M11: SE Praktische Philosophie
B.A. (ab WS 2012/13): M11: SE Praktische Phillosophie
M.A. (ab WS 2012/13): M1d, 2d, 3d: SE Kultur- und Sozialphilosophie
M.Ed. GyGe (ab WS 2014/15): M5; M11
M.Ed. HRSGe (ab WS 2014/15): M5 |