Kommentar: |
Vertrauen spielt eine bedeutsame, vielfach unterschätzte Rolle in unserem Leben. Zum einen scheint es uns viele Handlungen zu ermöglichen, die wir sonst nicht in Angriff nehmen könnten. Durch Vertrauen wird auf besondere Weise unser Handlungsradius ausgedehnt. Dies betrifft sowohl die vertrauende als auch die vertraute Person. Zum anderen ist Vertrauen eine besondere Quelle unseres Wissens: Vieles dessen, was wir zu Recht glauben, glauben wir auf der Basis für vertrauenswürdig gehaltener Zeugnisse Anderer.
Was ist aber Vertrauen genau und wie erzielt es seine besonderen Wirkungen? Handelt es sich einfach um eine Überzeugung, dass die vertraute Person eine bestimmte Handlung ausführen wird? Dagegen scheint zu sprechen, dass Vertrauen gerade unnötig erscheinen mag, wenn man überzeugt ist, dass die betreffende Handlung sowieso ausgeführt wird. Ferner scheint Vertrauen dadurch über bloßen Verlass hinaus zu gehen, dass die Einstellung irgendwie an die vertraute Person gerichtet wird. Wie richten wir aber eine Einstellung an jemanden?
Im Seminar werden wir versuchen, diese Fragen zu beantworten, indem wir neuere Texte zum Thema lesen und dabei die Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Konzeptionen diskutieren. |
Literatur: |
C. McLeod, Trust, Stanford Encyclopedia of Philosophy:
https://plato.stanford.edu/entries/trust/
P. Faulkner & T. Simpson, Introduction to Faulkner & Simpson (Hg.), The Philosophy of Trust, Oxford 2017, 1-13. |
Bemerkung: |
B.A. LA GyGe: M5: SE Phil. d. Geistes; M10: SE Theoretische Philosophie
B.A. LA HRSGe: M5A/B: SE Phil. des Geistes
B.A. (ab WS 2012/13): M5: SE Phil. d. Geistes; M10: SE Theoretische Philosophie
M.A. (ab WS 2012/13): M1a, 2a, 3a: SE Person und Geist; M1d, 2d, 3d: SE Ästhetik, Kultur- und Soz.phil
M.Ed. GyGe (ab WS 2014/15): M2; M8; M5; M11
M.Ed. HRSGe (ab WS 2014/15): M2; M5
M.A. Theorie des Sozialen: Kernmodul P2: Normative Dimension des Sozialen ! |