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Kommunikation über die Zukunft ist in der Gegenwartsgesellschaft immer wieder durch massive Unsicherheit gekennzeichnet. Das Kommende ist noch nicht fassbar. Um sich davon ein Begriff zu machen, bedarf es verschiedener Anstrengungen. Im Kontext moderner Organisationen kommen dazu verschiedene Verfahren zum Einsatz: etwa die Szenariotechnik, Prognostik oder auch Vorhersagetechniken. Im Seminar wenden wir uns diesen Verfahren aus einer kommunikationswissenschaftlichen Perspektive zu: Wie wird mit diesen Zukunftsmethoden das Kommende sprachlich, bildlich, performativ imaginiert und hervorgebracht? In welchen Settings finden diese Zukunftsimaginationen ihren Einsatz? Wie entfalten sie Wirkkraft? Worin liegt ihre Leistung?
Im Seminar werden zunächst verschiedene Theorien der Zukunft vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Es wird deutlich werden, dass Zukunft in der Gegenwart oft als ein kontingenter, unsicherer und prinzipiell offener Zeithorizont begriffen wird. Anschließend wenden wir uns den genannten Techniken zu und diskutieren die kommunikative Praxis entsprechender Vorgriffe auf das Kommende. Das Ziel ist es, die Studierenden auf eigene kleine empirische Forschungen in diesem Bereich vorzubereiten.

Schelsky, Helmut (1966): Planung der Zukunft: Die rationale Utopie und die Ideologie der Rationalität. In: Soziale Welt 17(2): 155-172.
Hölscher, Lucian (1999): Die Entdeckung der Zukunft. Frankfurt/M.: Fischer.