Kommentar: |
Das Seminar fragt nach der Bedeutung einer Theorie sozialer Praktiken für die Analyse von Kommunikationsverhältnissen. Praxistheoretische Ansätze schlagen eine Alternative zu gängigen sozialtheoretischen Erklärungen vor wie etwa individualistische (Handlungstheorien) oder kollektivistische (Systemtheorien) Erklärungsschemata. Indem zentral auf die Praxis fokussiert wird, wird eine Zwischenposition jenseits der Dichotomie von Handlung und Struktur bezogen. Dabei geraten auch andere Begriffe in den Fokus wie etwa Praxis, Vollzug, Materialität. Welche konzeptionellen wie empirischen Konsequenzen ein solcher Fokus auf kommunikative Praktiken hat, soll im Seminar ergründet werden. Dazu werden die theoriehistorischen Bezüge, die zentralen Begriffe und die methodologischen Konsequenzen einer Theorie sozialer Praktiken diskutiert. Diese Annährung führt erstens in die vielfältige Diskussion um die Praxistheorie ein, stellt zweitens zentrale Studien dazu vor und macht drittens deutlich, worin ein möglicher Gewinn für die Kommunikationswissenschaft liegt. |