Kommentar: |
Die Bemühungen, bisher wenig erreichte Adressat*innen für Weiterbildung zu ge-winnen, sind zuletzt erheblich verstärkt worden. In diesem Zusammenhang wird vermehrt auf den Ansatz der „aufsuchenden Bildungsarbeit“ zurückgegriffen, des-sen Wurzeln u.a. in der Befreiungspädagogik Paolo Freires gefunden werden kön-nen. Dabei gewinnen Elemente wir Sozialraum- und Lebensweltorientierung, die Berücksichtigung neuer Lernorte, das Einbeziehen sog. Schlüsselpersonen, der Aufbau interdisziplinäre Kooperationen und Netzwerke an Bedeutung; die typische „Komm-Struktur“ wird durch eine „Geh-Struktur“ ergänzt und manchmal auch er-setzt. Auch in der politischen Bildungsarbeit wird das Konzept zunehmend aufge-griffen; verstärkt kommen diese Ansätze zudem im Bereich der Grundbildung zum Tragen, etwa in der Alphabetisierungsarbeit und finanziellen Grundbildung. Im Seminar wird in das Konzept der „aufsuchenden Bildungsarbeit“ mit besonde-rem Blick auf die politische Bildung eingeführt. Geplant ist dabei auch, Praxisprojek-te aus dem Bereich der politischen und lebensweltorientierten Grundbildung, die mit diesem Ansatz arbeiten, kennenzulernen, ggfs. auch durch Exkursionen. Die Veranstaltung ist auch anrechenbar für das Modul 10 (Vertiefende Studien). |
Literatur: |
Bremer, Helmut (2017): „Es besteht oft eine gegenseitige Fremdheit, die ein Stück weit abgebaut werden muss“. Interview zu Aufsuchender Bildungsarbeit in „dis.kurs" – Das Magazin der Volkshochschulen. Heft 4/2017, S. 17-19 |