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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
  • Funktionen:
E3 - GeiWi_Germ - Werkentstehungsszenarien in Text und Bild - Cr. 3-3    Sprache: Deutsch    Belegpflicht
(Keine Nummer) Vorlesung     SoSe 2022     2 SWS     keine Übernahme     ECTS-Punkte: 3 - 3    
   Weitere Links: Studium liberale im IOS (Modul E3) 
   Geschäftsbereich: Studium liberale (E3)    
   Teilnehmer/-in  erwartet : 5   Maximal : 5  
 
   Zugeordnete Lehrperson:   Loleit
 
 
Zur Zeit keine Belegung möglich
   Termin: Dienstag   10:00  -  12:00    wöch.
Beginn : 05.04.2022   
  
  E - R11 T00 D01
 
 
 
   Kommentar:

Wie entstehen literarische Werke? Und wie lässt sich der Begriff des literarischen Werks (epochenspezifisch) definieren und von anderen Werken – der bildenden Kunst, Musik, Wissenschaft, des Handwerks – abgrenzen? Interessanterweise umkreisen und diskutieren literarische Texte – und das gilt nicht erst für die neuere, sondern auch für die Literatur älterer Epochen – dieses Thema auf vielfältige Weise. Es handelt sich dabei um Formen der Selbstreferenzialität und Selbstreflexivität von Literatur, auch in Auseinandersetzung mit anderen darstellenden Künsten, mit der bildenden Kunst u. a. Umgekehrt geben auch bildkünstlerische Autorbilder, z. B. Evangelistenbilder, aufschlussreiche Einblicke in das Themenfeld der Werkentstehung.

Um darüber zu sprechen, wie ein Werk entsteht, werden oft bildhafte Vergleiche benutzt. Z. B. vergleicht Thomasin von Zerklaere im Prolog seiner Moraldidaxe „Der Welsche Gast“ seine Tätigkeit als Autor mit der eines Zimmermanns, der ein Haus aus Stein und Holz baut und jedes Stück an die richtige Stelle setzen muss. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass Thomasin an dieser Stelle auf ein literaturtheoretisches Problem, nämlich die Frage nach der Intertextualität literarischer Texte, zu sprechen kommt.

Eine wichtige Rolle spielen auch die unterschiedlichen Medien der Schrift und der mündlichen Erzählung. Z. B. wird in einer Reihe von schriftliterarischen Werken die Fiktion mündlichen Erzählens aufgebaut, so etwas in Giovanni Boccaccios populärer und einflussreicher Novellensammlung „Dekameron“, in dem erzählt wird, wie eine zehnköpfige Gruppe vornehmer junger Leute vor der Pest aus Florenz auf einen toskanischen Landsitz flieht und sich dort wechselweise an zehn Tagen jeweils zehn Geschichten erzählt.

Relevant für das mittelalterliche Verständnis literarischer Werke ist auch die Vorstellung, dass der geschriebene Text in einem Entsprechungsverhältnis zur Welt (als göttlicher Schöpfung) steht. Ein eindrückliches Beispiel hierfür ist das in ‚Brandans Meerfahrt‘ entworfene Szenario, dass der Abt Brandan ein Buch über die göttlichen Wunder verbrennt, weil er das darin Berichtete für unwahr hält, und dieses Buch dann durch eine Reise zu den einzelnen Wundern wiederherstellen muss.

Zu berücksichtigen ist auch die Materialität literarischer Werke, d. h. für die mittelalterliche Literatur im Wesentlichen die einzelnen Handschriften, in der diese überliefert sind und die in den Bereich der Buchherstellung als Kooperation verschiedener Handwerke und Künste führen.

Diesen und anderen Fragen und Aspekten wird sich die Vorlesung anhand von Text- und Bildbeispielen widmen.

 

 
   Literatur:

Zur Anschaffung empfohlen:

Horst Brunner: Geschichte der deutschen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit im Überblick. Erw. und bibliogr. erg. Neufass. Stuttgart (Reclam) 2010 u. ö.

Weitere Literatur wird in der Veranstaltung bekannt gegeben.


 

 

 
   Bemerkung: Bitte melden Sie sich hier ausschl. für das fachfremde Modul E3 Studium liberale an. Anmeldefrist ab dem 09.03.2022. Weitere Informationen zum Studium liberale, eine Liste freier Plätze, alle Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge etc. finden Sie oben unter „Weitere Links“. (Als Fachstudent wählen Sie zur Anmeldung das fachintern übliche Verfahren; bei LSF: die gleichnamige Veranstaltung ohne das Präfix 'E3'.)
 
   Voraussetzungen: In E3 nicht geeignet für: 2-Fach GeiWi. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass Sie die E3-Ausschlüsse immer selbständig bei Ihrer Auswahl beachten müssen. Das LSF-System schließt Fehlanmeldungen nicht aus. Auch ist im System nicht ersichtlich, nach welcher PO Sie studieren, oder welche/s Fachwissenschaft/Anwendungsfach vorliegt.
 
   Leistungsnachweis: Wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.