Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert bildeten Studenten eine Gruppe mit besonderen Privilegien, wozu das Tragen vom Rapier am Hochschulstandort gehörte. Ferner war das Studieren in dieser Epoche der Geschichte nicht die Regel, sondern eine Ausnahme. Gebräuchlich, für die Jungen, war oft das Erlernen eines Handwerks, zumeist in der Werkstatt des Vaters oder Onkels.
Im Zuge dieses damaligen Zustandes von Berufswahl und Rollenbild beziehungsweise von Wissenschaftskultur und Geschlechterordnung soll sich in der Übung mit der Duisburger Hochschulgeschichte („Alte Universität Duisburg“) auseinandergesetzt werden. Die Übung dient: a) dem Festigen der Arbeitsweisen von Historikern, das heißt: das Anwenden der s. g. Spezialwissenschaften, die Transkription sowie Rezension; b) dem Vertiefen von ausgesuchten inhaltlichen Aspekten der Studenten- und Universitätsgeschichte (in Fachaufsätzen oder in Magazinbeiträgen der Populärwissenschaften); wie auch c) dem Erarbeiten von Strategien zur Recherche in Archiven oder Bibliotheken. Dafür ist eine Sitzung in je einem Archiv geplant: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen (LAV NRW) – Abteilung Rheinland (mit Sitz in Duisburg), Stadtarchiv Duisburg – Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie (ZfE), Universitätsarchiv der Universität Duisburg-Essen (mit Sitz in Duisburg).
Mittels gemeinsamer Lektüre, Analyse sowie Interpretation von Auszügen der Quellen und der Forschungsliteratur soll eine intensive Auseinandersetzung mit aufgeworfenen Fragestellungen und Themen zum höheren Bildungswesen im Rhein-Maas-Raum in Früher Neuzeit erfolgen.
Diese Übung weist Bezüge zum, im letzten Sommersemester 2022 gehaltenen, Proseminar (über die Einflüsse von Pietisten auf das Generallandschulreglement von 1763) auf. Sie kann jedoch ebenso von thematischen Neueinsteigern problemlos belegt werden.
Achtung: Für diese Blockveranstaltung können nur max. 20 Studierende zugelassen werden.
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