Kommentar: |
In der Lehrveranstaltung soll eine an der Frage nach Wahrnehmungs- und Darstellungsweisen von Geschlecht und Geschlechtlichkeit orientierte Perspektive auf eine der wichtigsten Quellengattungen für die Geschichte des Mittelalters, die Historiographie, entwickelt werden. Dabei sollen hochmittelalterliche Chroniken, Gesta und andere historiographische Texte anhand moderner geschlechtergeschichtlicher Zugriffe auf Aspekte wie normative Konzepte von ‚Männlichkeit‘ und ‚Weiblichkeit‘, aber auch Darstellungen von Differenz und Hierarchie, Grenzüberschreitungen und Ehe und Sexualität hin untersucht werden.
Anhand dieses Themas soll im Proseminar die quellenkritische Arbeit mit historiographischen Texten eingeübt, unterschiedliche methodische Zugriffe aufgezeigt und ein Verständnis für ein grundlegendes Problemfeld mittelalterlicher Geschichte entwickelt werden. Darüber hinaus wird das Abfassen einer eigenen wissenschaftlichen Arbeit besprochen und eingeübt. |
Literatur: |
Hans-Werner Goetz:Geschichtsschreibung und Geschichtsbewußtsein im hohen Mittelalter, 2. Aufl., Berlin 2008.
Herbert Grundmann: Geschichtsschreibung im Mittelalter. Gattungen - Epochen - Eigenart, 3. Aufl., Göttingen 1978. |